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Ikea Planen sie noch oder bauen sie schon?

Ikea siedelt sich in Magdeburg an. Die Volksstimme hat Fragen und Antworten rund um den Bau gesammelt.

Von Rainer Schweingel 01.02.2016, 08:30

Wo wird genau gebaut?
Die Ansiedlung erfolgt auf dem Gelände des ehemaligen Milchhofes an der Ebendorfer Chaussee im Sülzegrund.

Dort wird bereits abgerissen. Steht das im Zusammenhang mit der Investition?
Ja, aber bisher wurden die Arbeiten noch vom alten Eigentümer, dem Deutschen Milchkontor, ausgeführt. Heute soll die Grundstücksübergabe erfolgen, sagte Ikea-Manager Frank Powilleit auf einer Bürgerversammlung.

In welchen Schritten wird das neue Haus gebaut?
Der derzeit laufende Abriss erfolgt auf dem Gelände in Etappen. Er soll im Mai beendet werden. Danach erfolgt die Bauvorbereitung für Parkplatz, Zufahrt und Ikea-Gebäude. Als Untergrund wird Abrissmaterial verwendet. Es wird von einer Brecher-Anlage auf dem Gelände zerkleinert und dann als Grundstoff für die Fundamente wiederverwertet. Baubeginn für den Hochbau ist voraussichtlich der Herbst. Die Fertigstellung soll im Sommer 2017 erfolgen. Danach Eröffnung.

Wie sieht das Verkehrskonzept für das Areal aus?
Ikea hat einen Gutachter aus Magdeburg beauftragt, die Auswirkungen der Ansiedlung auf den Verkehr zu untersuchen. Die Hauptzufahrt erfolgt von der Ebendorfer Chausssee aus auf den Parkplatz. Eine Zu- und Abfahrt soll auch über die Straße Am Sülzborn eingerichtet werden. Auf der Ebendorfer Chaussee werden zusätzliche Abbiegespuren eingerichtet. Die Kosten für die Umbauten auf den Straßen rund um das Gelände trägt nach eigenen Angaben Ikea.

Ikea will 120 neue Arbeitsplätze schaffen. Wann und wo kann man sich bewerben?
Ikea kann dazu noch keine Aussage treffen. Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf sagte auf einer Bürgerversammlung, dass die Bewerbungsphase im kommenden Jahr einige Monate vor der Eröffnung starten wird. Dazu werde es rechtzeitig eine Information geben. Zum Vergleich: In Wuppertal öffnet in diesem Sommer das 51. Ikea-Haus in Deutschland. Die Bewerbungsphase hat gerade begonnen.

Was sagen die Innenstadt-Händler zur neuen Konkurrenz?
Wirtschaftsbeigeordneter Rainer Nitsche sieht keine großen Konflikte. Die Händler in der Innenstadt seien einbezogen worden. Insgesamt werde der positive Effekt durch die Ikea-Ansiedlung für die Innenstadt stärker bewertet als eine mögliche Konkurrenz. Geplant ist, auch Hinweisschilder bei Ikea auf die Magdeburger Innenstadt aufzustellen.

Ikea baut an allen Standorten ähnlich. Wird das in Magdeburg ebenso sein?
Im Prinzip ja. Das Haus selbst wird sich nicht wesentlich von den anderen Ikea-Möbelhäusern in Deutschland unterscheiden. Es sollen allerdings mehr Fensterflächen für mehr Tageslicht im Innenbereich geschaffen werden.

Sind Fördermittel für die Ansiedlung geflossen?
Nein, sagt Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Rainer Nitsche. Ikea finanziert die Ansiedlung selbst. Der Bau sei nicht förderfähig gewesen.

Anwohner sorgen sich um den zunehmenden Verkehr in den angrenzenden Wohngebieten. Ist die Sorge berechtigt?
Ja, Ikea hat aber angekündigt, Anregungen von Anwohnern aufzunehmen. Bei Bedarf werde es gesonderte Informationsveranstaltungen mit den Anwohnern geben.

Wird es eine Anbindung an die nahe gelegene Endhaltestelle der Straßenbahn geben?
Ja, Ikea hat angekündigt, eine Verbindung zu bauen. Außerdem geht Ikea davon aus, dass von den 1,2 Millionen Besuchern jährlich rund 15 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abreisen.

Welche Zahlen stecken hinter der Investition?
Ikea investiert 50 Millionen Euro. Das Grundstück ist 85 000 Quadratmeter groß, die Verkaufsfläche umfasst 18 000 Quadratmeter. 150 Arbeitsplätze werden entstehen, davon 120 neue. Ikea rechnet pro Jahr mit 1,2 Millionen Besuchern und baut 900 Pkw-Stellplätze. Auf dem Dach steht eine Photovoltaik-Anlage. Alle eingebauten Lampen sind LED-Leuchten. Bis 2020 will Ikea seinen Energiebedarf in seinen Häusern und damit auch in Magdeburg vollständig aus erneuerbaren Energien decken.

Warum hat die Ansiedlung mehr als zehn Jahre gedauert?
Ikea-Manager Frank Powilleit begründete die lange Zeit mit den besonderen „Merkmalen“, die Ikea für eine Ansiedlung benötigt. Neben dem Grundstück und der Lage gehörten dazu unter anderen die Einwohnerentwicklung und die wirtschaftliche Prognose einer Stadt. Magdeburg habe zuletzt diese „Merkmale“ nachgewiesen.