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Integration 25 Nationen unter einem Schuldach

In der Grundschule „Am Umfassungsweg“ in Magdeburg haben 55 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund.

Von Stefan Harter 22.03.2016, 00:01

Magdeburg l Welche praktischen Probleme eine Vielzahl von Kulturen mit sich bringt, verdeutlicht Schulleiter Dirk Schumeier. „Wenn ein Kind die Hausaufgaben vergessen hat, dann gehen die Kollegen auch mal zu ihm nach Hause und versuchen mit Hilfe von Übersetzungsprogrammen das Problem den Eltern zu verdeutlichen“, beschreibt er nur ein Beispiel.

Auch die Durchführung von Elternversammlungen oder einfache Absprachen zum Schulalltag sind oft nicht einfach zu händeln. „Es ist eine besondere Herausforderung aufgrund der schwierigen Sozialstruktur im Einzugsbereich der Schule“, sagt der Schulleiter. Dass es an seiner Schule dennoch so gut klappt, liege an den Schülern und Mitarbeitern. „Ich bin stolz auf sie“, erklärt er.

Die gute Integrationsarbeit, die am Umfassungsweg geleistet wird, hat sich auch bei den Magdeburger Serviceclubs herumgesprochen. Sören Wilmerstaedt von der Freimaurerloge „Harpokrates“ und Ursula Joop von Soroptimist International waren bereits im Vorjahr an der Grundschule und übergaben eine Spende über 1500 Euro. „Damals fanden wir schon klasse, was ihr hier macht“, erklärt Wilmerstaedt.

Deshalb erhält die Schule in diesem Jahr nun sogar 4000 Euro, die beim Benefizball der Serviceclubs im Februar gesammelt wurden. Neben den beiden genannten gehören noch Rotary Club Magdeburg, Rotary Club „Otto von Guericke“, Lions Club, Lions Club „Kaiser Otto I.“, Round Table und Inner Wheel Club zu den Unterstützern der Neustädter Schule.

Die Schülersprecher Steven und Lee-Ann bedankten sich für die Spende und zählten auf, wofür das Geld u. a. genutzt wird: Afrika-Projekt, Gesundes Frühstück und die Schulbibliothek. Auch Angebote wie das wöchentliche Café speziell für rumänische Mütter werden unterstützt. Die Gruppe ist relativ groß, manche ältere Kinder davon waren zuvor noch nie in einer Schule. „Wir bringen den Frauen die Schulpflicht nahe“, erklärt Schulsozialarbeiterin Daniela Nitschke. Sie hatte bei den Serviceclubs um Unterstützung geworben und neben zwei weiteren Projekten den Zuschlag erhalten.