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Bürgerbüros Schließung sorgt für Verwunderung

Die Ankündigung der Stadt Magdeburg, die Anzahl der Bürgerbüros zu verringern, sorgt für Diskussionen.

01.04.2016, 14:00

Magdeburg l Der Stadtrat hat von den Plänen offenbar nichts gewusst. Wie die Volksstimme berichtete, kommt es bei der künftigen Aufstellung der städtischen Einrichtung zu erheblichen Veränderungen.

So ist etwa geplant, zwei der bisherigen fünf Standorte komplett zu schließen. Als einer der Gründe für die Umstrukturierung gilt die dünne Personaldecke. Krankheitsausfälle könnten bei der jetzigen kleinteiligen Struktur nicht abgefedert werden.

Doch damit nicht genug: Das Bürgerbüro Süd (Otto-Baer-Straße) ist bereits ab Ende April nicht mehr vor Ort erreichbar. Ein geplanter Umzug in den Bördepark kam nicht zustande. Grund ist laut Stadt das Center-Management des Bördeparks. Das habe wiederholt seine Baupläne geändert. Deshalb konnte noch keine Baugenehmigung erteilt werden. Der Wegfall soll durch das Bürgerbüro Mitte (Breiter Weg) abgefedert werden. Das Büro steht aber selbst kurz vor einem Umzug in ein Zwischendomizil an der Leiterstraße, bevor es – vorausgesetzt der Stadtrat stimmt zu – irgendwann in das neue Domviertel ziehen soll.

Vorab seien die Stadträte von den Plänen nicht informiert worden, sagte Denny Hitzeroth. „Ich habe lediglich als Sprecher der Gemeinwesenarbeitsgruppe Lemsdorf am Mittwoch eine Mitteilung zum verspäteten Umzug des Bürgerbüros Süd erhalten“, so der SPD-Stadtrat. Die Tatsache, dass nach der Schließung des Bürgerbüros Süd der Umzug vom bisherigen Standort an der Otto-Baer-Straße zum neuen im Bördepark aufgrund einer noch ausstehenden Baugenehmigung erst im nächsten Jahr realisiert werden kann, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Zudem kündigt er Widerstand an, sollte das Bürgerbüro West am Bruno-Beye-Ring eines derer sein, die geschlossen werden sollen.

Laut Stadt ist es aber völlig offen, welche zwei Standorte es treffen wird. Insider vermuten jedoch, dass es die Bürgerbüros in Ost (Tessenowstraße) und West (Bruno-Beye-Ring) sein könnten. Denn mit den neuen Mietverträgen dürften Süd und Mitte gesetzt sein. In Nord (Lübecker Straße) war vergangenes Jahr erst ein Pilotprojekt gestartet worden. Dort wird vollständig auf Vorab-Terminvergabe gesetzt. Stadtrat Denny Hitzeroth: „Personalmangel darf nicht der Grund dafür sein, den Bürgerservice einzuschränken“.

Von einer Einschränkung möchte der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz (SPD) allerdings nichts wissen. „Wir schaffen mit der gleichen Anzahl Mitarbeiter größere und damit robustere Einheiten“, schrieb er der Volksstimme. Vom Leistungsspektrum her solle es keine Einschränkungen geben. „Im Gegenteil, unsere derzeitigen Überlegungen kreisen um die Frage, was wir noch besser machen können. Auch darüber soll im Rahmen des Workshops offen diskutiert werden“, so Platz.