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Innenstadt Moschee eröffnet Anfang Juni

Das neue Zentrum der Islamischen Gemeinde Magdeburg in der Magdeburger Innenstadt ist fast fertig.

15.05.2016, 09:00

Magdeburg l Anfang Juni öffnet die Islamische Gemeinde offiziell ihr neues Gemeindezentrum in der Magdeburger Innenstadt. Zur Eröffnung sind Vertreter der Stadt und anderer Religionsgemeinschaften eingeladen. Das erste Freitagsgebet in dem Bau an der Max-Otten-Straße soll aber wahrscheinlich schon Ende Mai stattfinden.

Die Moschee bietet Platz für 500 Muslime. „Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt endlich soweit ist“, sagt Imam Moawia Al-Hamid der Volksstimme. Damit in den nächsten Tagen alles fertig wird, helfen viele Gemeindemitglieder. „Ich habe in den letzten Tagen wenig geschlafen. Am Donnerstag war ich bis früh 5 Uhr auf der Baustelle“, sagt Al-Hamid, der auch gleichzeitig erster Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Magdeburg ist.

Mit der Eröffnung geht eine jahrelange Suche nach einem neuen Domizil zu Ende. Die Gemeinde muss bisher in einem barackenartigen, viel zu kleinen und stark sanierungsbedürftigen Gebäude in der Weitlingstraße ausharren. Vor allem freitags müssten aus Platzgründen viele Muslime auf der Straße beten, weil die Räume überfüllt sind. Von diesen Szenen kursieren auch Videomitschnitte und Bilder im Internet.

Das Gebäude an der Max-Otten-Straße ist ein altes Heizhaus und gehörte der Wobau. Zum Kaufpreis gibt es offiziell keine Angaben. Es sei aber so kalkuliert worden, dass der Kaufpreis den Gebäudewert und die noch notwendigen Investitionen decke, hieß es von der Wobau kurz nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages.

Wie die Volksstimme erfuhr, soll der Kaufpreis um die 600000 Euro betragen. Mehr als 200000 Euro soll die Gemeinde bereits bezahlt haben. Der restliche Betrag wird über einen Mietkauf beglichen. „Um uns das leisten zu können, haben wir auch viel an Eigenleistungen in den Bau gesteckt“, sagte Al-Hamid.

Für Schlagzeilen hatte 2015 gesorgt, dass der Standort an der Weitlingstraße von der Wobau gekündigt worden war. Die Islamische Gemeinde stand damit sprichwörtlich auf der Straße – und das, obwohl sie elf Jahre eine neue Bleibe gesucht hatte.

Die Verhandlungen fanden schließlich unter Vermittlung von Stephan Rether vom Katholischen Büro Sachsen-Anhalt statt. Da Muslime aufgrund ihres Glaubens keine Zinskredite aufnehmen können, hatte die Gemeinde sich mit der Wobau für die Immobilie auf besagtes Mietkaufmodell geeinigt.