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Wettbewerb Eine Landschaft in vier Stunden

28 Auszubildende trafen sich am Sonnabend zum Landschaftsgärtner-Cup im Magdeburger Elbauenpark.

Von Peter Ließmann 23.05.2016, 01:01

Magdeburg l Landschaftsgärtner müssen eine Eigenschaft unbedingt mitbringen: Sie müssen Wetterfest sein. Das zeigte sich am Sonnabend im Elbauenpark. Dort traten 14 Mannschaften im Landschaftgärtner-Cup gegeneinander an - in der prallen Sonne bei sommerlich-warmen Temperaturen, Schatten gab es keinen. Organisiert hatte den Wettbewerb der Landesverband der Landschaftsgärtner und die Hochschule Bernburg.

Die 14 Zweier-Teams stammen aus Gartenbaubetrieben aus ganz Sachsen-Anhalt. Es sind alles Auszubildende. Ihre Aufgabe bestand darin, einen vier Quadratmeter großen Garten anzulegen. „Allerdings sind in diesem Garten alle für den Landschaftsbau relevante Merkmale und Techniken untergebracht“, so Jan Paul, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen-Anhalt. Der Verband richtet den Wettbewerb aus, Präsident Paul war im Elbauenpark mit vor Ort.

Genau viereinhalb Stunden hatten die Auszubildenden Zeit, ihre Musterbaustelle mit Pflanzen, Steinen, Sand, Kies, Mutterboden und Rollrasen zu gestalten. Unter anderem musste auch ein spiralförmiger Weg darin enthalten sein - mit Fundament und alles natürlich lotrecht.

Damit nicht genug. Die Teams mussten eine Landschaftsvermessung vornehmen, schwere Technik wie einen Vorderlader-Bagger fachgerecht bedienen und sich auch in Pflanzenkunde bewähren. Eben alles, was ein ausgebildeter Landschaftsgärtner beherrschen muss. Es muss am Ende nicht nur gut aussehen, sondern auch fachgerecht gestaltet und gebaut sein, so Jan Paul. Dazu kommt, dass etwa auch die Örtlichkeit und die Sonneneinstrahlung berücksichtigt werden müssen.

Der Elbauenpark bietet dafür die besten Bedingungen. „Wir würden uns auch freuen, wenn wir hier mit dem Wettbewerb Dauergäste sein könnten“, sagte Jan Paul. Denn der Landschaftsgärtner-Cup passe sehr gut zu diesem Park, der seinerzeit für die Bundesgartenschau zu großen Teilen von Landschaftsgärtnern gestaltet worden war.

Unter den Teams war in diesem Jahr nur ein Frauenteam. Das spiegele ein wenig die Situation im Berufsfeld der Landschaftsgärtner wieder. „Wir könnten noch mehr Frauen gut gebrauchen.“ Zwar sei in diesem Beruf auch etwas Kraft gefragt, aber viel mehr noch gute Ideen. „Und für viele schwere Dinge gibt es mittlerweile Maschinen, die die Arbeit erleichtern.“

Extreme Nachwuchssorgen treiben den Verband nicht um. „Zurzeit bewerben sich noch ausreichend Jugendliche“, sagte Jan Paul. Allerdings müssten der Verband und die Unternehmen gezielt Werbung für sich betreiben.

„Man darf nicht vergessen, dass es etwa zwei Drittel weniger Jugendliche gibt.“ Damit der demographische Wandel nicht zum großen Problem werde, seien der Verband und viele Unternehmen regelmäßig auf Berufsfindungsmessen und ähnlichen Veranstaltungen präsent.

Nach viereinhalb Stunden war die Zeit um, und die Jury ging an die Arbeit. Am Ende konnten Marvin Meier und Christian Büchi aus Halle den Wettbewerb für sich entscheiden und wurden erste. Den zweiten Platz belegten Mario Morgenstern und Sven Ohlsen vom Magdeburger Stadtgartenbetrieb, und Nico Herrman aus Barleben und Tobias Beyer aus Thale erarbeiteten sich gemeinsam den dritten Platz.