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Katastrophen-App "Nina" ist die neue Notfall-Sirene

Ab sofort können sich die Magdeburger per Handy über Gefahren- und Katastrophen-Lagen informieren lassen.

Von Peter Ließmann 17.09.2016, 01:01

Magdeburg l Was früher die Sirenen auf den Dächern von Magdeburg waren, ist heute das Smartphone – nicht ganz, aber fast. Die Sirenen, die die Bürger auf besondere Gefahren oder eine Katastrophen-Situation, die sich plötzlich eingestellt hat, mit Nachdruck aufmerksam machen sollen, gibt es immer noch, aber der Bürger kann „die Sirene“ auch in der Tasche tragen. Nina heißt sie und ist eine Warn-App, die vom „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ betrieben wird. Nina steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Sie ist ganz einfach zu bedienen: Zu finden ist die App im „App-Store“ oder im „Google-Play“ und kann von dort kostenlos auf ein Smartphone herunter geladen werden. Sie verbraucht wenig Speicherplatz, ist ganz leicht zu bedienen und im Erscheinungsbild sehr aufgeräumt, weil komplett frei von Werbung.

„Das ist auch einer der Gründe, warum wir uns als Stadt für Nina entschieden haben“, sagt Magdeburgs Leitender Brandschutz-Direktor Helge Langenhahn. Es gebe noch weitere ähnliche Systeme, die seien allerdings privatwirtschaftlich organisiert. Und noch ein zweiter, wichtiger Grund spreche für Nina: „Dieses System wird vom Bund betrieben und gepflegt und hat dadurch auch jahrelang Bestand. Bei privaten Systemen weiß man nie genau, ob es sie morgen noch gibt“, so Helge Langenhahn.

Nina macht auch tatsächlich nur dass, wofür die App gedacht ist. Nach dem Start öffnet sich das Begrüßungsfenster und dann gleich das Meldungen-Fenster. Nach dem Herunterladen muss der Nutzer nur doch die Städte oder Regionen, für die er Warnungen angezeigt bekommen möchte, festlegen und NINA geht an die Arbeit. Am Freitag beispielsweise wurde für Magdeburg „Warnungen 0“ angezeigt, also keine Warnungen.

„Über das System werden die Magdeburger mit allen wichtigen Notfall-Informationen versorgt, also über das ,Was‘ und ,Wo‘ und wie man sich verhalten soll“, so Helge Langenhahn. Die Informationen werden vom Magdeburger Katastrophenschutzamt in das System eingespeist, wie auch vom Bundesamt. „Das heißt, die Warnmeldungen kommen immer aus erster Hand.“ Somit bekommt der Nutzer nationale Gefahrenlagen ebenso gemeldet, wie regionale und lokale. Beim Hochwasser 2013 wäre Nina für die Magdeburger eine wichtige Informationsquelle gewesen. Die App meldet sich übrigens mit einem deutlichen Signalton.

Allerdings sind die Magdeburger, die Nina nicht nutzen können, nicht vom Warnsystem abgekoppelt. „Natürlich wird es auch weiterhin die Telefon- Hotline im Katastrophenfall geben, dazu Radio-Durchsagen, und wir haben auch noch 20 Lautsprecherfahrzeuge, die im Bedarfsfall durch die Straßen fahren werden“, sagt Helge Langenhahn.