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Falsches Parken Knöllchenärger in Magdeburg

Mit Unverständnis reagieren Anwohner im Magdeburger Stadtteil auf Besuche des Ordnungsamtes. Denn es nimmt Falschparker ins Visier.

Von Marco Papritz 01.11.2016, 00:01

Magdeburg l „Das, was seit Jahren praktiziert wird, führt nun zum Knöllchen“, macht Stefan Jaschinski seinem Unmut Luft. Entlang der Försterstraße parken Fahrzeuge auf der Ostseite auf der Fahrbahn. Im Bereich von der Hausnummer 1 bis 15 hingegen werden auf der Westseite Autos halbseitig auf dem Gehweg abgestellt. Dieses verbotswidrige Parken, das mit einem Verwarngeld von 20 Euro geahndet wird, wird seit September vom Ordnungsamt verstärkt verfolgt. „Das riecht nach Abzocke. Denn anders wissen wir Anwohner uns nicht zu helfen“, sagt der Anwohner.

Er verweist auf die angespannte Parkplatzsituation im Wohngebiet. Mitarbeiter von Unternehmen im Umfeld der Dodendorfer Straße sowie Mitglieder einer angrenzenden Kleingartenanlage würden ebenfalls um die Stellflächen buhlen. Der benachbarte Parkplatz für Besucher des Südfriedhofes stünde nicht zur Verfügung. „Zwar hat mir ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Telefon dazu geraten, doch dort ist das Parken lediglich für zwei Stunden möglich. Durch meine Arbeitszeiten benötige ich beispielsweise mehr Zeit“, führt er an. Die Regelung für den Friedhofsparkplatz gilt übrigens von 7 bis 20 Uhr. „Mit Blick auf die sich abzeichnenden Bauarbeiten der Straßenbahntrasse in der Raiffeisenstraße, bei denen Stellflächen wegfallen werden, bietet sich die Freigabe des Parkplatzes an“, so der Anwohner. „Derzeit kann noch keine Aussage über eine eventuelle Anordnung für die geplante Bauzeit getroffen werden, da der genaue Bauablauf noch nicht klar ist“, heißt es dazu von Stadtsprecher Michael Reif auf Volksstimme-Nachfrage.

Stefan Jaschinski nennt einen weiteren Grund für das ordnungswidrige halbseitige Parken: Für ein Abstellen der Fahrzeuge auf West- und Ostseite der Fahrbahn sei die Straße nicht breit genug, eine Durchfahrt im Bereich zwischen Gaußstraße und Raiffeisenstraße dann nicht mehr möglich. Dies bestätigt der Stadtsprecher. „Ja, die Straße ist zu schmal, um auf beiden Seiten auf der Fahrbahn zu parken. Es muss in der Straße eine Mindestdurchfahrtsbreite von 3,10 Meter verbleiben.“ Daher schlagen Anwohner vor, den schmalen Bereich als Einbahnstraße einzurichten und das halbseitige Abstellen der Fahrzeuge auf dem Gehweg der Westseite zu ermöglichen.

Die Straße sei bereits eine Einbahnstraße, weist der Sprecher der Stadt hin, was in Anbetracht einer fehlenden Beschilderung für Erstaunen unter den Anwohnern sorgt. „Was passiert eigentlich, wenn auf beiden Seiten der Straße geparkt wird? Wer wird dann belangt, der linke oder der rechte Parker?“ so Jaschinski.

Michael Reif hat gute Nachrichten: „Ein eventuelles Gehwegparken wird derzeit geprüft. Es ist beabsichtigt, das halbseitige Gehwegparken mit einem Hinweis auf den hohen vorhandenen Bordstein zu erlauben.“

Im Zeitraum vom 1. September bis zum 24. Oktober ist die Försterstraße 16-mal vom Ordnungsamt kontrolliert worden. Dabei wurden 121 Fahrzeuge erfasst – pro Kontrollgang sieben bis acht Autos.