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Buchmesse Frank Hengstmann reist durch die Zeit

Das Magdeburger Kabarett-Urgestein ist nicht nur auf der Bühne zu Hause. Frank Hengstmann greift auch zur Feder.

Von Martin Rieß 19.03.2017, 06:00

Magdeburg l Vom 23. bis 26. März 2017 läuft die Leipziger Buchmesse. Unter anderem am Magdeburg-Stand in Halle 5 wirken zahlreiche Künstler aus Magdeburg und Umgebung mit.

Eine kontinuierliche Größe in der Magdeburger Kabarettlandschaft ist Frank Hengstmann. Seit mehr als 50 Jahren ist der 1956 in der heutigen Landeshauptstadt geborene Künstler immer wieder auf den Bühnen präsent: Im zarten Alter von fünf Jahren trat er am 26. Oktober 1961 erstmals auf.

Naheliegend, sich auch mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Geschehen ist dies in dem Buch „AutoBiographie“. Nun wäre Frank Hengstmann sicher nicht Frank Hengstmann, wenn dabei normale Memoiren herausgekommen wären. Er zeigt keine Lebensretrospektive, vielmehr nimmt er sein 50-jähriges Bühnenjubiläum zum Anlass, um selbst Erlebtes am Rande seiner kleinkünstlerischen Laufbahn aufs Korn zu nehmen.

Im doppeldeutigen Sinn des griechischen Wortes „Auto“ hat er Geschehnisse rund um des Deutschen liebstes Kind, also dem „Automobil“, den Personenkraftwagen festgehalten. Schließlich war der Kabarettist schon als junger Mann während seiner Touren von Rostock bis Zeitz im Jahr rund 80.000 bis 90.000 Kilometer auf den „Pisten“ der DDR unterwegs.

In Ermangelung eines Neuwagens, dessen Lieferung mit Wartezeiten von zehn bis zwölf Jahren verbunden war, hat er so manch gebrauchten, fahrbaren Untersatz verschlissen. Verschleißen müssen. Vom 311er-Wartburg über die Škoda-Modelle MB 1000 und S 100, sogar einen Opel Rekord Baujahr 1964 bis hin zum Trabant 601 begleitete ihn so manches Gefährt durch die holprigen Zeiten. Mangels vorhandener Ersatzteile für sein Fahrzeuge gab es für Frank Hengstmann auf den langen Wegen so manche Überraschung.

Da diese Erlebnisse bereits seit Jahren in so mancher gemütlicher Runde sehr zur Erheiterung von Freunden und Bekannten beitragen, schenkte sich der Kabarettist und seinen Zuschauern aus Anlass seines Bühnenjubiläums vor einigen Jahren eine kleine Auslese derartiger Erinnerungen in seinem ersten Buch, das er jetzt in Leipzig dem Publikum vorstellt.

Bevor Hengstmann zum Kabarett kam, hatte er übrigens einen anderen Weg eingeschlagen: Zunächst hatte er eine Lehre beim Sket absolviert. Von 1978 bis 1980 war er nach dem Wehrdienst dann aber bereits im Kulturbetrieb tätig – und zwar als kulturpolitischer Mitarbeiter im Kulturhaus Wolmirstedt. Als Referent im Stadtbezirk Nord in Magdeburg war er von 1980 bis 1982 aktiv. Parallel absolvierte er ein externes Studium beim Komitee für Unterhaltungskunst der DDR und war seitdem freiberuflicher Solokabaretti

Ab 1995 war Frank Hengstmann Mitglied des Kabaretts KGB. Ab 2003 wirkte er in der Magdeburger Zwickmühle mit, ab 2007 dann als Geschäftsführer, Autor und Darsteller im Magdeburger Kabarett Denkzettel. Ein Jahr später gründete er das Kabarett „... nach Hengstmanns“ im Breiten Weg 37, wo er als Autor, Komponist, Regisseur und Darsteller tätig ist. Neben seinen Soloprogrammen gibt es dort auch immer wieder gemeinsame Stücke u. a. mit seinen Söhnen Sebastian und Tobias Hengstmann – derzeit u. a. mit dem Stück „Vaterschaftsklagen“ – oder mit den Kollegen Bernd Kurt Goetz und Klaus Schaefer in „Rentenbescheide(n)“.

Im Jahr 2013 veröffentlichte Frank Hengstmann sein zweites Buch „Ein- und Durchbrüche – oder auch eine Rampensau hat nicht immer Schwein“, daneben veröffentlicht er regelmäßig Kolumnen.

Frank Hengstmann liest auf der Leipziger Buchmesse aus „AutoBiographie“ am Sonnabend, 25. März, ab 14.30 Uhr am Messestand Stadt Magdeburg. Das komplette Magdeburger Programm für die Messe gibt es hier.