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Aktion Ein Stern, der Ihren Namen trägt

Die beliebte Stern-Aktion am Magdeburger Elbufer wird mit neuen Steinen und einer Brücke für Liebesschlösser fortgesetzt.

Von Rainer Schweingel 27.03.2017, 01:01

Magdeburg l Die Granitsteine mit den eingelassenen Sternen an der Sternbrücke: Nach wie vor sind sie ein echter Hingucker am Elbufer und künden ganz nebenbei von einer der beliebtesten Aktionen von Bürgern für Bürger. Nun findet die Aktion ihre Fortsetzung. Die Zusagen liegen vor. Die Organisation läuft. Die Zeitpläne stehen.

Der engagierte Magdeburger Reiner Riegg will in den kommenden Wochen die beliebte Stern-Aktion an der Sternbrücke fortsetzen. „Was damals zur Eröffnung der Sternbrücke ins Leben gerufen wurde, war eine tolle Sache. Immer wieder haben Leute nachgefragt, ob noch weitere Sterne angebracht werden können. Diesen Wunsch können wir nun erfüllen.“

Metallbauer Reiner Riegg, eifriger Magdeburger im Unruhestand, hat sich in den vergangenen Monaten für eine Fortsetzung der Stern-Aktion ins Zeug gelegt und seine guten Verbindungen innerhalb der Stadt dafür genutzt.

So sollen nun mit Hilfe von Sponsoren und Unterstützern am bisherigen Standort zusätzlich Steine aufgestellt werden, an denen Platz für weitere 700 Sterne vorhanden ist. Dabei handelt es sich nach Angaben von Riegg um zwei nicht mehr benötigte Granitblöcke, die einst in der Südringbrücke verbaut waren sowie um etwa zehn Meter lange Palisaden, die aus nicht mehr verwendbare Bordsteinkanten stammen und hochkant aufgestellt werden.

Diese Steine sollen vom bisherigen Stein-Ensemble aus gesehen parallel zur Elbe in Richtung Hubbrücke postiert werden. Das Tiefbauamt, die Stadt Magdeburg, die Handwerkskammer und der Unternehmer Rolf Onnen gehören zu den Unterstützern, erklärte Riegg weiter. Bis zum Sommer 2017 sollen die Steine eingesetzt werden.

Wer sich darauf mit eigenen Sternen inklusive frei wählbarer Inschrift (maximal 25 Zeichen) verewigen will, muss sich sputen. 400 Vorbestellungen liegen bereits vor, obwohl noch gar nicht klar war, ob die Aktion fortgesetzt werden kann. 300 weitere Plätze für Sterne sind noch nicht vergeben.

Die Sterne selbst gibt es in zwei Ausführungen für 69 Euro sowie 99 Euro und werden von einem Graveur im Salzlandkreis beschriftet.

Initiator Rainer Riegg, der die Aktion in Privatinitiative abwickelt, hat sich als Schirmherren und moralische Bürgen Alt-OB Willi Polte, Ex-Bauminister Karl-Heinz Daehre und Ex-Landtagspräsident Dieter Steinecke mit ins Boot geholt.

Der Preis der Sterne soll außerdem noch anderen helfen. Riegg verspricht, dass überschüssiges Geld aus der Stern-Aktion Magdeburger Initiativen und Vereinen zugute kommen soll. Bei der Gelegenheit löst er noch ein zweites Problem. Die von der Verwaltung an Magdeburger Brücken „geknackten“ Liebesschlösser sollen an einer sechs Meter langen „Metallbrücke“ neben dem Stein-Ensemble mit den Sternen eine neue Heimstätte finden.

Ebenso bis Sommer soll diese symbolische Brücke aufgebaut werden und als fester und vor allem legaler und genehmigter Ort für Liebesschlösser fungieren. Dabei werden auch die bereits entfernten Schlösser wieder aufgehängt. Riegg: „Die entfernten Liebesschlösser sind ja eingelagert worden. Wir werden die Schnittstellen wieder schweißen und an der neuen ‚Brücke‘ anbringen.“

Das dürfte bei vielen Magdeburgern Freude auslösen. Vor allem auch deshalb, weil nun ein machbarer und ein legaler Weg sowohl für die Sterne als auch die Schlösser gefunden wurde. Und auch die Stadverwaltung als Grundstückseigentümer sieht das positiv. Ein Sprecher sagte: „Wir freuen uns wenn es eine Initiative gibt, die den Schlössern und Sternen eine neue Heimat gibt.“ Ein Stern, der - so Sie es wollen – Ihren Namen trägt, ist damit greifbar nah.