Eine Demo für des Kaisers Fest

Magdeburg l Eine Demonstration für den Erhalt des Kaiser-Otto-Fests organisieren derzeit vier junge Leute, denen die Zukunft des mittelalterlichen Treibens zwischen Kloster und Dom am Herzen liegt. René Stoll, Lukas Hansen, Daria Nocker und die nur unter ihrem Künstlernamen auftretende „Hexlein Arkana“ rufen am kommenden Dienstag, 13. Dezember, zu einer „friedlichen Mahnwache“ vor dem Rathaus auf. Damit wollen sie einen „Weckruf“ an die Stadträte senden, damit sie ihre Entscheidung, die finanziellen Mittel zur Durchführung des jährlichen Festes nicht aufzustocken, überdenken, wie René Stoll erklärt.

Auf der Novembersitzung hatten die Ratsherren den kommunalen Zuschuss für das Kaiser-Otto-Fest auf 119.000 Euro gedeckelt. Eine Ausfallgarantie für die Veranstalter – die eigens gegründete Kaiser-Otto-Fest GmbH – bis maximal 15.000 Euro wollte eine Ratsmehrheit aus SPD, CDU und Grünen ebenso wenig gewähren wie einen Zuschuss von 21.000 Euro, um das Programm kulturell aufzuwerten. Oberbürgermeister Lutz Trümper hatte vergeblich vor qualitativen Einbußen gewarnt. Von Veranstalterseite hieß es schon im Vorfeld, dass es dann offen sei, ob das Fest im kommenden Jahr überhaupt durchgeführt werden könne.

„Jeder normale Mensch versteht, dass Kultur auch Geld kostet“, meint Lukas Hansen, der seit gut zwei Jahren in der Mittelalterszene aktiv ist. Für ihn und seine Mitstreiter ist das Kaiser-Otto-Fest ein wichtiger Bestandteil der Kulturszene in der Stadt. „Man kann doch nicht Ottostadt sein und Kulturhauptstadt werden wollen, wenn man solch ein Fest nicht ausreichend finanzieren will“, ergänzt Stoll. Mit ihrer Feuershow treten sie zwar auch selbst dort auf, handeln deshalb jetzt aber nicht aus persönlichen Motiven. „Es ist unser Hobby. Wir treten auf, um zu zeigen, wie unsere Vorfahren gelebt haben“, sagt René Stoll.

Treffpunkt ist am Dienstag um 15 Uhr vor dem Hauptportal des Magdeburger Doms. Von dort geht es in einem Demonstrationszug bis vor das Rathaus, wo gegen 15.45 Uhr die Mahnwache in historischen Gewändern durchgeführt wird. Zu dieser Zeit soll es im Rathaus noch einmal ein Treffen von Verantwortlichen geben, erklärt Stoll den Anlass.

Über die Facebook-Gruppe „Rettet das Kaiser-Otto-Fest“ wird die Demo organisiert.Mehr als 100 Freunde der Veranstaltung hätten bereits ihr Kommen zugesichert, so René Stoll. Weitere Unterstützer sind willkommen.

Kontakt unter kaiser.otto.fest.retten@gmail.com.