1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Rein und raus für den Job

Arbeit in Magdeburg Rein und raus für den Job

Magdeburg erfreut sich bei Arbeitskräften aus anderen Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt größter Beliebtheit.

Von Martin Rieß 11.07.2016, 01:01

Magdeburg l Die Landeshauptstadt bleibt, was das Pendeln zum Arbeitsplatz angeht, in Bewegung: 25 939 Magdeburger verlassen die Stadt für ihre tägliche Arbeit, und 44 138 Menschen aus anderen Gebieten kommen zum Arbeiten in die Elbestadt. Das ist das Ergebnis der jetzt von der Agentur für Arbeit in Magdeburg veröffentlichten Statistik. Dabei bewegt sich Magdeburg weiter an der Spitze der Pendlerstatistik. Während die drei kreisfreien Städte mehr Menschen zur Arbeit anlocken, als Menschen diese Städte verlassen, ist Sachsen-Anhalt insgesamt ein Land der Auspendler: 79 006 Menschen verlassen laut Agentur mehr ihre Heimat zum Arbeiten, als dass Menschen zum Arbeiten in eine der Regionen des Landes kämen.

Dass sich die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren rückläufig und die Beschäftigung positiv entwickelt hat, ist kein Geheimnis. Aber es hat sich ein Wandel vollzogen. Zwar pendelten mit 25 939 Magdeburgern im vergangenen Jahr oftmals täglich für den Job 600 Menschen mehr in eine andere Stadt oder einen anderen Landkreis als noch vor einem Jahr. Doch der Großteil der sogenannten Auspendler bleibt in der umliegenden Region. Das war früher nicht so. Matthias Kaschte ist Chef der Magdeburger Agentur für Arbeit und sagt: „Vor einigen Jahren war es Normalität, außerhalb des Tagespendelbereiches weite Strecken für den Job in Kauf zu nehmen. Das war oftmals die einzige Möglichkeit, eine Arbeitsstelle zu finden.“ Inzwischen habe sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt gewandelt, da die hiesigen Unternehmen Fachkräfte suchten und das Angebot an Arbeitsplätzen mit ansprechenden Konditionen zunehme, so der Arbeitsmarktexperte.

Als einen weiteren Aspekt des Wandels nennt er, dass im Zeitalter der Digitalisierung mobiles Arbeiten über weite Distanzen keine Seltenheit mehr sei. So müsse für geeignete Jobs der entferntere Wohnort des Arbeitnehmers kein Ausschlusskriterium sein.

Trotzdem sei es für Arbeitgeber zum Teil schwer, Fachkräfte zu finden. Neben der Bezahlung nennt Matthias Kaschte weitere Faktoren: „Auch flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, ein aktives Gesundheitsmanagement, Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb machen einen Arbeitsplatz attraktiv. Das sollten noch mehr Arbeitgeber berücksichtigen“, so Kaschte.