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Aufbau läuft Zast in Magdeburg wird diesen Monat bezogen

Der Einzug von Bewohnern der Zentralen Aufnahmestelle (Zast) für Flüchtlinge im Herrenkrug steht bevor. Die ersten Holzbauten sind fertig.

Von Marco Papritz 11.01.2016, 00:01

Magdeburg l Eine Reihe von Häusern stehen bereits und sind bezugsfertig. Der Bedarf, in der im Stadtteil Herrenkrug im Aufbau befindlichen Erstaufnahmestelle Flüchtlinge unterzubringen, ist gegenwärtig nicht gegeben. Ursprünglich sollten in der Vorweihnachtszeit die ersten Geflüchteten in der Häusersiedlung, die nach Fertigstellung Platz für bis zu 1500 Personen bietet, einziehen. „Die dramatische Situation von September bis November hat sich im Wesentlichen entspannt“, so Wolfgang Borchert, Sprecher des Finanzministeriums, auf Volksstimme-Nachfrage. Das Innenministerium informierte, dass im Dezember etwa 25 Prozent weniger Flüchtlinge das Land erreichten. In den Wochen zuvor waren es noch bis zu 3000 in der Spitze. „Die verfügbaren Kapazitäten reichten aus, dass auf den Herrenkrug nicht zurückgegriffen werden musste“, so Borchert.

Dies bedeutete auch, dass darauf verzichtet werden konnte, den Aufbau der Siedlung auch an Wochenenden zu realisieren. Somit konnten Kosten gespart werden. Aber: „Die beschlossenen Pläne zur Zast bleiben unverändert.“ Das heißt, dass an dem Betrieb sowie der Größe festgehalten wird. Wann die Magdeburger Zast genutzt wird, entscheidet das Innenministerium. Es ist damit zu rechnen, dass die ersten Geflüchteten in der zweiten Januarhälfte an der Breitscheidstraße untergebracht werden.

„Die Zast bietet den Charme eines Häuserdorfes, ist aber nicht luxuriös“, macht Borchert deutlich. Die Holzhäuser bestehen aus einer einfachen Plattenbaukonstruktion und verfügen über eine einfache Dämmung – über sanitäre Anlagen jedoch nicht. Diese werden in zentralen Bauten untergebracht. Die Häuser bieten für Familien den Vorteil, dass sie gemeinsam einziehen können. Es sei mit weniger Konfliktpotenzial unter den verschiedenen Ethnien zu rechnen.

Nach Bekanntwerden des Zast-Vorhabens im September hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen die Unterbringung von Geflüchteten im etwa 1000 Einwohner zählenden Stadtteil ausgesprochen hat. Klagen gegen die Pläne des Landes sind indes nicht erhoben worden. Borchert: „Davon ist uns nichts bekannt.“