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Bauarbeiten Munitionssuche am Magdeburger Tunnelbau

Die Bauarbeiten am Magdeburger Tunnelprojekt gehen weiter voran. Im Bereich der künftigen Nordfahrbahn wird nach Fundmunition gesucht.

Von Martin Rieß 17.06.2017, 01:01

Munitionssuche am Magdeburger Tunnelbau

Magdeburg l Am Magdeburger Hauptbahnhof ist auch in der vergangenen Woche an zahlreichen Stellen des Tunnels für den Hauptbahnhof unter den Eisenbahnbrücken gearbeitet worden. Für den künftigen Betriebsraum des Tunnels, in dem technische Anlagen für das Bauwerk untergebracht werden sollen, haben die Arbeiter die Bodenplatte betoniert. Jetzt können die Wände gebaut werden. Im Anschluss erfolgen die Arbeiten für die Decke des Raumes. Diese sollen noch im Juni beginnen.

Auch die Arbeiten an der Decke des Tunnels sind fortgesetzt worden. Über der künftigen Fahrbahn in Richtung Stadtmitte wird ab der Einmündung der Bahnhofstraße weiter an der sogenannten Sauberkeitsschicht gearbeitet. Hier wird ein Magerbeton aufgetragen. Dabei handelt es sich um ein Material, in dem im Vergleich zu anderen Arten von Beton der Anteil an Zement niedrig ist. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, können die Mitarbeiter auf der Baustelle in diesem Bereich mit den Arbeiten an der Bewehrung beginnen. Als Starttermin ist dafür der kommende Dienstag geplant. Wenn der Stahl verbaut ist, kann der Beton gegossen werden.

Parallel dazu laufen die Arbeiten im Bereich der Gleise 6 bis 8 der abgerissen Bahnbrücken des Hauptbahnhofes. Da hier jetzt Baufreiheit nach oben herrscht, kann das hochaufragende Bohrgerät zum Einsatz kommen. Es werden Bohrpfähle hergestellt, die bis auf den felsigen Untergrund in die Tiefe reichen und die einander überschneidend die Außenwände ergeben. Zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen wird auch eine Reihe von Bohrpfählen gebaut, die aber keine geschlossene wasserdichte Mauer ergeben.

Im Bereich des Damaschkeplatzes ist auf der Nordseite und damit im Bereich der künftigen Fahrbahn in Richtung Stadtfeld die Suche nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossen. Derzeit laufen auf derselben Seite die entsprechenden Sondierungen für den Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Kölner Platz.

Vor den Häusern Ernst-Reuter-Allee 30 bis 36 soll dieser Tage eine provisorische Beleuchtung installiert werden. Diese ist notwendig, um die Lichtverhältnisse an den Hauseingängen abzusichern, weil die bisherigen Leuchten wegen der Arbeiten außer Betrieb gesetzt werden mussten.

Da die Bohrpfähle erst gesetzt werden können, wenn die alten Brücken abgebaut sind, ist inzwischen eine Spundwand im Bereich der Bahnhofstraße gebaut worden. Diese wird es ermöglich, dass bereits mit dem Aushub des Bodens begonnen werden kann, bevor die seitlichen Wände aus Bohrpfählen auf der anderen Seite stehen. Grundvoraussetzung ist aber, dass auch in diesem Bereich die Tunneldecke fertiggestellt ist.

Auf großes Interesse stößt der Infopunkt am Hauptbahnhof. Seit der Eröffnung des Infopunkts vor dem Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs auf auf dem Willy-Brandt-Platz im November, konnten 5000 Besucher gezählt werden. Geöffnet ist er mittwochs von 16 bis 18 Uhr und freitags und sonnabends 14 bis 18 Uhr.

Aufgrund des Baulärms ist Mitarbeitern des Jobcenters, deren Büros zur Baustelle ausgerichtet sind, inzwischen ein Gehörschutz angeboten worden. Das Angebot geht auf den Arbeitsschutzausschuss zurück. Christian Schmidt ist Sprecher des Jobcenters und erläutert: „Ein solcher Ausschuss ist ab einer Unternehmensgröße von 20 Mitarbeitern gesetzlich vorgeschrieben. Er ist ein Gremium unterschiedlicher Funktionsträger und hat die Aufgabe, Anliegen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung zu beraten.“ Das Angebot solle den Mitarbeitern optimale Arbeitsbedingungen sichern. Es handele sich um einen präventiven Schutz vor temporärer Lärmbeeinträchtigung.