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Bestattungskultur Westfriedhof steht unter Denkmalschutz

In einer losen Serie widmet sich die Volksstimme der Bestattungskultur und den Friedhöfen in Magdeburg. Heute: der Westfriedhof.

Von Anja Guse 15.12.2016, 00:01

Magdeburg l Der Westfriedhof gleicht mit seinem alten Baumbestand einem weitläufigen Park. Dicht bewachsene Felder mit engen Pfaden wechseln sich ab mit Wiesen und breiten Wegen. Bänke, umrankt von Hortensien und Gräsern, laden zum Verweilen ein. Brunnen und Ornamentbeete setzen optische Höhepunkte.

Die neogotische Kapelle mit Bleiglasfenstern wurde 1898 erbaut. Sie ragt am Ende einer Allee, die am Eingang Diesdorfer Straße beginnt, hervor. 1998 wurde das in Ziegelbauweise errichtete Haus anlässlich des 100-jährigen Bestehens restauriert.

Mit seiner Größe von mehr als 62 Hektar ist der Westfriedhof der flächenmäßig größte Friedhof der Stadt Magdeburg. Der städtische Gartenbaudirektor Johann Gottlieb Schoch hatte hierfür einst die Planungen übernommen. Heute steht der Westfriedhof unter Denkmalschutz.

Auch das städtische Krematorium hat seinen Platz auf dem Westfriedhof. Es ist im Gebäudekomplex der Kapelle untergebracht und wurde 1923 von Johannes Göderitz entworfen. Im Jahr 2015 wurden hier laut Statistischem Jahrbuch Magdeburgs 4120 Einäscherungen vorgenommen.

Auf dem Westfriedhof werden alle derzeit in Magdeburg zugelassenen Grabstättenarten angeboten. Seit 2004 gibt es auch ein islamisches Grabfeld. „Dieses entstand auf Nachfrage der islamischen Gemeinde“, erklärt Stadtsprecher Michael Reif. Die Wünsche der Gemeinde seien hinsichtlich der Ausrichtung der Grabstätten und der Durchführung der Bestattung, beispielsweise in Bezug auf die Waschung des Verstorbenen, unter Einhaltung der Vorschriften des Bestattungsgesetzes berücksichtigt worden.

Übrigens: Seit August dieses Jahres gibt es auch einen Insektenfriedhof. Mädchen und Jungen sollen sich hier kindgerecht mit dem Tod auseinandersetzen können.