1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Geburtenrekord in Magdeburg

EIL

BevölkerungGeburtenrekord in Magdeburg

2399 kleine Neumagdeburger kamen im Jahr 2016 zur Welt. Die höchste Geburtenzahl der Nachwendezeit.

Von Karolin Aertel 16.01.2017, 00:01

Magdeburg l Geburtenrekord in Magdeburg: 2399 kleine Magdeburger kamen im vergangenen Jahr zur Welt. So viele, wie seit dem Geburtenknick Anfang der 90er Jahre nicht mehr. Nach der Ausdünnung der Kita-Landschaft vor rund 15 Jahren stellt die Stadt nun die Weichen wieder in Richtung kinderreiches Magdeburg.

Entgegen Prognosen der Demografieforscher stellt sich ein positiver Geburtentrend ein und erreicht seinen bisherigen Höchststand; zumindest in Hinblick auf die Nachwendezeit.

2016 sind in Magdeburg so viele Kinder geboren worden, wie seit 1990 nicht mehr. Damals kamen 3099 Babys in Magdeburg zur Welt. Dann setzte der Geburtenknick ein und die Zahlen sanken auf 1906 Neugeborene (1991) bzw. 1338 (1995).

Nicht ohne Stolz berichtete Oberbürgermeister Lutz Trümper nun von einem kleinen Geburtenhoch mit 2399 Neumagdeburgern. Somit zählte die Stadt 201 Kinder mehr als noch im Vorjahr und gar 499 mehr als 2009.

Die positive Geburtenentwicklung stellt die Stadt nun vor große Herausforderungen. Der in den Nachwendejahren einsetzende Geburtenknick hatte einen Schließungsmarathon zur Folge. Vor rund 15 Jahren wurde begonnen, Magdeburgs Kindergarten- und Kitalandschaft heftig auszudünnen. Leerstand wollte und konnte nicht finanziert werden. Das rächt sich nun.

Mit der steigenden Geburtenzahl wächst die Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Schon jetzt sind fast 300 Familien erfolglos auf der Suche nach einem Kita-Platz. Um der steigenden Kinderzahl wieder gerecht zu werden, sollen 2017 vier neue Kindertagesstätten gebaut werden.

Für die Neubauten in Alt Salbke, der Herrenkrugstraße, der Großen Steinernetischstraße und im Olvenstedter Grund nimmt die Landeshauptstadt Magdeburg rund zehn Millionen Euro in die Hand. Zudem werden für rund 8,3 Millionen Euro die Kitas Badeteichstraße, Moldenstraße, Wilhelm-Külz-Straße, Klusweg und Braunlager Straße saniert. Für die Verwaltung der gut ein Dutzend kommunalen Kitas wird 2017 gar ein Eigenbetrieb gegründet.

Auch hinsichtlich der Schulplanung stellt Magdeburg die Weichen; werden die Kita-Kinder von heute doch die Einschüler von morgen sein.

Der vom Stadtrat beschlossene Neubau der Grundschule „Am Westring“ bzw. der Anbau der Grundschule „Am Brückfeld“ werden umgesetzt und die Planungsunterlagen erarbeitet. Auch wie die Grundschulbezirke optimiert werden können – unter Beachtung des Stadtratsbeschlusses „22 Schüler pro Klasse“, bleibt in diesem Jahr für die Stadtverwaltung ein Thema mit hoher Priorität

Über das vom Land neu aufgelegte Stark-III-Programm sollen das Editha-Gymnasium im Lorenzweg, die Gemeinschaftsschule „Ernst Wille“, die Grundschule Diesdorf, die Berufsbildenden Schulen „Hermann Beims“ sowie die Kitas in der Oststraße, der St.-Josef-Straße, der Astonstraße und im Ferchlander Weg saniert werden. Hier befindet sich die Landeshauptstadt derzeit bei der Antragstellung bzw. wartet auf die Bewilligung der Fördermittel. Ebenfalls über – bereits zugesagte – Fördermittel des Landes wird die FÖSK Fermersleber Weg an einem neuen Standort in Olvenstedt gebaut. 2017 sei hier die Planung und Ausschreibung der Bauleistung vorgesehen.

Doch damit ist es nicht getan. Um Magdeburg kinderfreundlicher zu gestalten, wird auch in Spielplätze investiert. Der Stadtgartenbetrieb wird in der Hugo-Junkers-Allee/ Ostrowskistraße für 240.000 Euro einen neuen Spielplatz errichten.

Zudem soll der Spielplatz Langer Weg saniert und erweitert werden. Die Gesamtkosten liegen hierfür bei 390.000 Euro, wobei 260.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Sudenburg stammen. Nicht zuletzt steht die Sanierung des Bolzplatzes in der Gröninger Straße auf dem Plan. Dafür gibt die Stadt 150.000 Euro aus – zwei Drittel der Summe stammen aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ Südost.

Damit Magdeburg auch attraktiv für Familien bleibt, werden Wohngebiete erschlossen und vermarktet. So sollen Eigenheimparzellen im Iltisweg, in Lemsdorf-Klinketal, Kümmelsberg Ostseite sowie Restparzellen im Wohngebiet „Kannenstieg“ verkauft werden. Die Vergabe für die Wohnbaugebiete Iltisweg und Lemsdorf-Klinketal – vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien der Landeshauptstadt Magdeburg – soll als familienfreundliches Bauland mit einer Familienförderung erfolgen.