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Bilanz Städtische Werke mit Millionen-Überschuss

Einen Überschuss von 57,3 Millionen Euro haben die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) 2016 erwirtschaftet.

Von Martin Rieß 13.06.2017, 14:05

Magdeburg l Mit 57,3 Millionen Euro Jahresüberschuss haben die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) das Jahr 2016 abgeschlossen. Das sind sechs Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2006 hatte der Überschuss noch bei zehn Millionen Euro gelegen. Zehn Millionen Euro sollen in die Rücklagen des Unternehmens fließen, der Rest wird an die Gesellschafter aufgeteilt und fließt für den Teil der Stadt Magdeburg damit anderen Vorhaben in der Kommune zu.

Bei einem Blick über die Grenzen der Stadt Magdeburg wird deutlich, dass die Energiewirtschaft längst kein Goldesel mehr ist. Viele Unternehmen, auch die großen Konzerne, verzeichnen teils erhebliche Verluste, befinden sich in einem aufwendigen Umbau.

SWM-Geschäftsführer Helmut Herdt sieht als einen wesentlichen Punkt für das Wohlergehen des Magdeburger Unternehmens die richtigen Entscheidungen der vergangenen Jahre: „Vor Jahren waren Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerke sehr modern. Unternehmen, die in diese Technologie investiert haben, haben heute oft nur noch wenig Freude daran“, berichtet der Chef.

Grund ist vor allem, dass seit einigen Jahren die regenerativen Energiequellen gefördert werden – und in diesem Zusammenhang war die Investition in das Müllheizkraftwerk Rothensee, das gemeinsam mit der EEW Energy from Waste GmbH aus Helmstedt betrieben wird, die richtige Entscheidung. Denn im Gegensatz zu den klassischen Brennstoffen kann beim Müll angerechnet werden, dass ein großer Teil des zu verbrennenden Materials aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Beispiele sind die Anteile von Papier und Holz im Hausmüll. Die Folge: Als zum Teil regenerative Energie sind die von der Politik vorgegebenen Konditionen für die Magdeburger Energieerzeugung günstiger.

Udo Fellinger ist Bereichsleiter Finanzen und Controlling der SWM und ergänzt: „Ein zweiter wichtiger Punkt für unseren guten Jahresabschluss sind die Beteiligungen der Städtischen Werke.“ Seit mehreren Jahren engagiert sich das Unternehmen auch über die Grenzen der Stadt hinaus. Helmut Herdt sagt: „Wichtig ist für uns immer, dass es sich um Unternehmen handelt, die mit unseren Geschäftsfeldern zu tun haben. Wir wollen nämlich auch unser Wissen einbringen – und das hat bislang allen Beteiligungen gut getan“, so der SWM-Chef.

Ein dritter Punkt, der zum guten Ergebnis beigetragen hat, sind viele Kunden außerhalb der Stadt. Denn längst treten die SWM mit Produkten auch außerhalb der Stadt auf.

Wäre bei einem solch guten Ergebnis nicht auch eine Senkung der Preise möglich? Udo Fellinger sagt: „Das wird kaum möglich sein. Denn so gut werden wir nicht jedes Jahr abschneiden.“ Helmut Herdt ergänzt: „Außerdem gehören wir ja durchaus zu den günstigen Anbietern, was unser hoher Marktanteil beweist.“

Einen zweiten Grund für Zurückhaltung sieht der Geschäftsführer in den hohen Investitionen, die jetzt und in Zukunft getätigt werden: Beispiele sind der Wärmespeicher in Rothensee, das Biomasseheizkraftwerk und neue Fernwärmetrassen, von denen eine große Stadtfeld erschließen soll. Helmut Herdt: „Mit Blick auf den Finanzmarkt ist jetzt ja auch die richtige Zeit, um zu investieren.“