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Blaualgenbefall Konzept für Barleber See auf Eis gelegt

Die Blaualgenpest hinterlässt Spuren am Barleber See in Magdeburg. Das Strandbad soll zwar saniert werden, daraus wird erstmal nichts.

Von Franziska Ellrich 20.09.2017, 01:01

Magdeburg l Das Strandbad Barleber See in Magdeburg soll umgestaltet werden. Die Stadtverwaltung hat bereits zwei Magdeburger Architekturbüros beauftragt, Entwürfe vorzulegen. Doch seit Dienstag ist es offiziell: Das neue Konzept wird vorerst auf Eis gelegt.

„Bevor das Problem der Wasserqualität nicht gelöst ist, sind grundsätzliche Entscheidungen zur Konzeptentwicklung nicht möglich“, erklärt Matthias Puhle, der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport.

Der Beigeordnete reagiert damit in einer öffentlichen Stellungnahme auf die Fragen von Stadtrat Marcel Guderjahn (Magdeburger Gartenpartei). Matthias Puhle macht deutlich, dass das Zukunftskonzept – das Strandbad soll neu eingeteilt und umgebaut werden – mit erheblichen Investitionen verbunden sei und man deswegen bei der Stadtverwaltung Magdeburg zunächst die Untersuchungsergebnisse abwarten wolle.

Um der Ursache für die Plage der Cyanobakterien, bekannt als Blaualgen, auf den Grund zu gehen, hat die Stadt Magdeburg sowohl Experten vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg als auch vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft eingebunden. Weitere Untersuchungen und Messungen seien dort in Auftrag gegeben worden. „Die Ergebnisse werden bis Ende Oktober 2017 vorliegen und in einem Arbeitskreis ausgewertet“, kündigt Matthias Puhle an.

Erst dann werde über die nötigen Maßnahmen entschieden. Und damit werde sich der ursprünglich im Dezember geplante Termin für den Beschluss des neuen Konzeptes nach hinten verschieben.

Forscher haben im Sommer 2017 viermal so viel Phosphor wie noch vor wenigen Jahren im Barleber See gemessen. Für die giftigen Blaualgen ist Phosphor der wichtigste Nährstoff.

Stadtrat Marcel Guderjahn wollte von der Stadtverwaltung wissen, wie hoch der Phosphorgehalt aktuell ist. Dem Beigeordneten Matthias Puhle zufolge wurden bei der letzten Analyse im August 2017 an der Seeoberfläche rund 200 Mikrogramm Phosphor pro Liter gemessen, direkt am Seegrund wurden mehr als zwei Milligramm pro Liter, also zehnmal so viel wie an der Oberfläche, gemessen. Diese Werte seien sehr hoch, räumt Puhle ein und erklärt: „Phosphor selber ist ein wichtiger Nährstoff für alle Organismen und somit nicht giftig.“