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Brand im Freibad Imbiss mit Improvisation

Nach dem Feuer im Kiosk eines Magdeburger Freibades steckt der Betreiber den Kopf nicht in den Sand.

Von Stefan Harter 28.06.2016, 01:01

Magdeburg l Er wirkt zwar etwas improvisiert, der Imbissstand von Matthias Gawlik im Freibad Süd. Angesichts der Umstände wird sich aber wohl keiner der Badegäste am äußeren Erscheinungsbild stören, sondern froh sein, dass man Snacks und Getränke wieder bei ihm kaufen kann. Mit Unterstützung der Stadt hat der Kioskbetreiber die Versorgung fürs Erste sichergestellt.

Pünktlich zum Beginn der Sommerferien hatte es in der Nacht zum vergangenen Donnerstag offenbar ungebetenen Besuch im Schwimmbad am Kirschweg gegeben. Gegen 2.25 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden, weil der Imbisskiosk von Matthias Gawlik in Flammen stand. Die Polizei geht mittlerweile von Brandstiftung als Ursache für das Feuer aus. Da auch Sonnenschirme und Stühle ins Schwimmbecken geworfen wurden, ist sich Gawlik sicher, dass sich dort unbekannte Vandalen ausgetobt haben – zu seinem Leidwesen.

Weil durch das Feuer das gesamte Inventar und der Warenbestand vernichtet wurden, sind er und seine Frau Britta in eine wirtschaftliche Notlage geraten.

In der vierten Saison sind sie jetzt als Pächter im Freibad Süd aktiv. Die Sommerferien sind naturgemäß die Wochen der stärksten Einnahmen. „Aber was sollen wir machen? Es gibt nur aufgeben oder weitermachen“, sagt er. Und die beiden haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt.

Schon am Freitag, einen Tag nach dem Brand, haben sie ein Zelt aufgebaut und einen Bauwagen als Unterstand organisiert. Am Nachmittag stand auch die Strom- und Wasserversorgung. Ihr Lieferant für Tiefkühlprodukte und Eis hat zugesagt, ein mobiles Kühlgerät zur Verfügung zu stellen.

Die Stadtverwaltung hatte derweil bereits am Donnerstag angekündigt, Angebote für Container einzuholen. Mit einer mehrwöchigen Wartezeit müsse aber gerechnet werden, hatte Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra mitgeteilt. Matthias Gawlik verweist auf bauliche Besonderheiten für den benötigten Container wie eine große Verkaufsklappe zum Öffnen oder ausreichende Möglichkeiten zur Stromversorgung. So etwas gebe es nicht so einfach, meint er.

Langfristig geht er davon aus, dass die Stadt einen Neubau zur Versorgung der Freibad-Besucher errichten wird. „Das Angebot ist weniger als vorher. Aber wir machen das Beste daraus“, sagt Matthias Gawlik. Die meisten Gäste kann er sowieso glücklich machen. „80 Prozent wollen Pommes“, meint er – und die Fritteuse funktioniert.