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Bus und Bahn MVB gründen Fahrgastbeirat

Zweimal im Jahr soll der neue Fahrgastbeirat der Magdeburger Verkehrsbetriebe tagen. Das erste Treffen soll im November stattfinden.

Von Martin Rieß 19.10.2015, 01:01

Magdeburg l „Wir gründen zur Unterstützung und Wahrung der Fahrgastinteressen einen Fahrgastbeirat“, heißt es in einer Ankündigung der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Dieses neue Gremium soll ehrenamtlich tätig werden. Es geht darum, das kommunale Verkehrsunternehmen in Magdeburg beratend zu unterstützen. Es sollen die Fahrgäste der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) repräsentiert und deren Wünsche, Lob und Kritik an das Unternehmen weitergeleitet werden.

MVB-Chefin Birgit Münster-Rendel freut sich auf die Zusammenarbeit, wie sie sagt: „Der Fahrgastbeirat steht stellvertretend für jeden einzelnen unserer Fahrgäste. Ich erhoffe mir, durch ihn neue Impulse gewinnen zu können, um für unsere Fahrgäste ein noch besseres Angebot zu bieten. Gleichzeitig wird er aber auch – da bin ich mir sicher – zum besseren Verständnis zwischen unserem Unternehmen und unseren Fahrgästen beitragen.“

Neben den Plätzen für Organisationen und Institutionen, deren Mitglieder erfahrungsgemäß besonders stark unter den Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs vertreten sind, steht ein Drittel der Plätze für sogenannte freie Mitglieder bereit. Für jeden dieser Sitze suchen die Verkehrsbetriebe derzeit engagierte Fahrgäste aus den verschiedenen Gebieten der Stadt. Sie sollen sich mit ihren Ideen aktiv im Fahrgastbeirat beteiligen wollen, heißt es in der Information aus dem Unternehmenssitz an der Otto-von-Guericke-Straße.

Eine Chance auf einen auf zwei Jahre befristeten Sitz in dem ehrenamtlichen Gremium haben einzig Inhaber von Abo-Monatskarten. So soll sichergestellt werden, dass das Mitglied die Angebote der Magdeburger Verkehrsbetriebe regelmäßig nutzt.

Grundlage, einen Fahrgastbeirat bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben zu etablieren, ist ein Beschluss des Magdeburger Stadtrates auf Antrag der Fraktion Die Linke/Gartenpartei. Vorbild sollte dabei das in Halle bestehende Gremium sein. Zwar hatten in der Märzsitzung die Stadträte diesen Antrag mehrheitlich befürwortet.

Zuvor hatte die Stadtverwaltung jedoch ihre Bedenken schon einmal zum Ausdruck gebracht: Für viele Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs seien gar nicht die Magdeburger Verkehrsbetriebe zuständig. Beispiel Fahrpreise: Diese werden inzwischen über den regionalen Verkehrsverbund Marego koordiniert und lägen damit nicht mehr in der Hand der MVB. In der Stellungnahme aus dem Finanzdezernat hieß es damals: „Der Organisations- und Finanzaufwand steht damit in keinem Verhältnis zum letztendlichen Nutzen, zumal nicht klar ist, welche Entscheidungskompetenzen und Einflussmöglichkeiten der Fahrgastbeirat haben soll.“

Letztendlich haben sich die Initiatoren der Idee durchgesetzt. Den ersten Fahrgastbeirat gab es 1989 in Köln, inzwischen gibt es bundesweit mehr als 100 derartige Institutionen. Ein wichtiges Thema in Magdeburg dürften gleich zu Beginn Fragen zur Pünktlichkeit und zu Ausfällen von Bussen und Bahnen sein.