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Charlies Crew Ein Abend mit großen Momenten

Seit 30 Jahren steht Chalies Crew auf der Bühne. Dieses Jubiläum wurde nun in Magdeburg gefeiert.

Von Karolin Aertel 25.10.2016, 10:00

Magdeburg l Auch nach 30 Jahren auf der Bühne sind sie ihrer Sache kein bisschen müde geworden. Ganz im Gegenteil, es schien, als hätten sie die Nacht zum Tag machen wollen.

Es war kurz vor 1 Uhr, als Charlies Crew nach einem legendären Abend den letzten Song anspielte. Hinter ihnen lagen gut viereinhalb Stunden, in denen sie die rund 500 Gäste auf eine Reise durch die Musikgeschichte und damit durch ihre eigene mitnahmen.

Den Abend begonnen hatten die Musiker – wie so ziemlich jeden Auftritt – mit einem „Kurzen“, einem Schnaps. Nur, dass die Bar dieses Mal auf und nicht hinter der Bühne stand. Einige der hochprozentigen Geburtstagsgeschenke fanden dort auch direkt den Weg ins Glas. Zwei junge Frauen im knappen Krankenschwester-Kostüm sorgten zudem dafür, dass sowohl die Kehlen der Musiker als auch die des Publikums nicht trocken blieben.

Und es waren tatsächlich eine Menge Kehlen, die es zu befeuchten galt. Charlies Crew zählte an diesem Abend nämlich deutlich mehr Crew-Mitglieder als üblich.

Neben Charlie Ludwig, Uwe Jahn, Hannes Andratschke, Marius Stieler und Andre Geiger gaben sich auch zahlreiche Freunde und Weggefährten auf der Bühne die Ehre. Der langjährige Crew-Schlagzeuger Sebastian Symanowski („mobilFUNKgerät“) setzte sich noch einmal ans Drumset, Marcus Schloussen (Renft) griff zum Bass, Eugen Schaal (Kellergeister) begleitete die Musiker auf der Querflöte und Sängerin Maria Schildt (On Cue) lieh der Crew ihre fantastische Stimme, während Florian Meyer (On Cu) zahlreichen Songs durch sein Keyboardspiel das i-Tüpfelchen aufsetzte. Ivonne Fechner und Bodo Kommnick verschafften als Duo „Blackbird“ der Crew nicht nur eine kleine Bühnenpause, sondern brachten mit aktuellen Titeln wie „Ho Hey“ von The Lumineers auch das Publikum zum Singen.

Nicht weniger übrigens Maria Schildt, die zum Klassiker „Halleluja“ nicht nur alle Musiker als Chor im Rücken hatte, sondern auch die Kammerchorsängerinnen Syrka Stolze, Juliane Bobke und Sophie Berghausen sowie das gesamte Publikum.

Große Momente gab es an diesem Abend viele. Nicht zuletzt, weil es Hannes Andratschke nach wie vor gelingt, sich mit seiner Reibeisenstimme durch Mark und Bein der Menschen zu singen.

Direkt ins Herz führte zudem der Auftritt aller Musiker, die gemeinsam McCartneys Titel „Let it be“ sangen und so einen kleinen „Live Aid“-Moment nach Magdeburg holten.

Einen phänomenalen Auftritt legte auch Renft-Sänger Thomas „Monster“ Schoppe hin. Es ist keinesfalls übertrieben zu behaupten, er habe sich bei Deep Purples „Child in Time“ die Seele aus dem Leib gesungen. Das Publikum war begeistert und der mittlerweile 71-Jährige so ergriffen, dass er zitternd und mit Tränen in den Augen die Bühne verließ. So habe er sich das letzte Mal in den 70ern gefühlt, soll er hinter der Bühne über seinen emotionalen Moment gesagt haben.

Das Jubiläumskonzert wurde so zu einem Wiedersehen zahlreicher bekannter Musiker von Bands wie Renft, Lift, Reform, ja sogar Juckreiz war mit Kristeen und Jürgen Albrecht da. Und es war ein Wiederhören legendärer Hits wie Simon & Garfunkels „Boxer“, Neil Youngs „Heart of Gold“ oder Led Zeppelins „Stairway to heaven“.

Und damit nicht genug: Gemeinsam mit Ingo Westphal hatte die Crew im Rahmen des Bandjubiläums die zweite Auflage der Tafelmusik auf die Bühne gebracht. Ein Teil des Erlöses soll dem Kinder- und Jugendverein Mühle in Neu-Olvenstedt zugutekommen. Wie viel für sie zusammengekommen ist, werde noch ausgezählt.

Übrigens: Das nächste Jubiläumskonzert feiert Renft. Im Rahmen ihrer „50 Jahre Renft-Tournee“ kommen sie am 8. Januar 2017 ins Theater der Grünen Zitadelle.