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Debatte Bahnhofsplatz in Magdeburg zu hässlich?

Der Kulturausschuss im Magdeburger Stadtrat fordert eine Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Die Bauverwaltung lehnt das ab.

Von Peter Ließmann 21.09.2016, 01:01

Magdeburg l Der Bahnhofsvorplatz erhitzt auch weiterhin die Gemüter, das wurde während der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses erneut deutlich.

„Wir hören immer nur, dass etwas nicht geht“, ärgerte sich Carola Schumann (FDP). Vor den Ausschussmitgliedern lag eine Stellungnahme zu einem Antrag von „future! - Die junge Alternative“ und eine entsprechende Stellungnahme des Baudezernats dazu. Tenor des Future-Antrags: Der Bahnhofsvorplatz muss neu gestaltet werden, da er keine gute Aufenthaltsqualität biete, die Erdachsen-Skulptur könnte besser an einem anderen Platz stehen, und als erster Eindruck für Touristen, die per Bahn nach Magdeburg kommen, sei der Platz nicht geeignet, weil er nicht schön sein.

In seiner Stellungnahme dazu lehnt das Baudezernat eine Neugestaltung des Platzes klar ab. Das Pflaster sei in einem guten Zustand und der Platz mit dem Bau des City Carrés 1997 neu gestaltet und um Baumstandorte ergänzt worden. Grünflächen seien im Rahmen der Bundesgartenschau 2000 dazugekommen. Unter Berücksichtigung von notwendigen Feuerwehr- und Polizei-Aufstellflächen auf dem Platz sei das die Maximalvariante der Platzgestaltung. Mehr geht nicht, so das Baudezernat.

Diese Stellungnahme „grenzt an Arbeitsverweigerung“, schimpfte Ausschussmitglied Sören Herbst (Grüne) und er forderte, dass das Stadtplanungsamt in der Sache aktiv werden solle. Andreas Schumann (CDU) warf ein, dass „der Platz eben nicht ausgestaltet“ sei. Er sei nicht einladend, und neue Ideen müssten her. Es gehöre sich einfach für eine Stadt, dass der erste Eindruck, den Touristen von ihr bekämen, ein positiver sein müsse.

Man war sich auch einig, dass die Stellungnahme der Bauverwaltung im Stadtrat nicht einfach „durchgewunken“ werden dürfe. Auch das Argument der Kulturhauptstadt-Bewerbung wurde ins Feld geführt. Dafür sei der Bahnhofsvorplatz nicht gerade eine Visitenkarte.

Ziel soll es jetzt sein, das Thema „Bahnhofsvorplatz“ breiter aufzustellen. So wurde vorgeschlagen, die Sache erst einmal nicht im Stadtrat zu beraten, sondern eine öffentliche gemeinsame Sondersitzung des Kulturausschusses und des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr (STBV) einzuberufen. Kulturausschuss-Vorsitzender Oliver Müller (Die Linke) will das seinem Kollegen des STBV-Ausschusses vorschlagen.

Die „Erdachse“ könne laut Baudezernat auf keinen Fall umgestellt werden. Die Plastik wurde seinerzeit vom Bauriesen Philipp Holzmann AG gesponsert und müsse darum am Standort erhalten bleiben, so das Baudezernat.

Die Philipp Holzmann AG gibt es allerdings nicht mehr, sie hat 2002 Insolvenz angemeldet und wurde 2007 im Vergleichsverfahren abgewickelt.