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Demonstration Trümper fordert friedlichen Protest

Am Mittwoch werden Tausende Demonstranten und Gegendemonstranten zu einer AfD-Demo in Magdeburg erwartet.

14.10.2015, 12:18

Magdeburg l Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) hat alle Teilnehmer der am Mittwoch stattfindenden Demonstrationen zu friedlichem Protest aufgerufen. "Auch wenn es verschiedene und oftmals weit voneinander abweichende Meinungen zur derzeitigen Flüchtlingssituation gibt, fordere ich alle heutigen Demonstrationsteilnehmer in Magdeburg auf, die verschiedenen Meinungen friedlich zu äußern, andere Demonstrationsgruppen nicht zu beeinträchtigen und natürlich auf unnötige Provokationen sowie Gewalt zu verzichten", heißt es in einer Pressemitteilung. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut und dürfe nicht dazu genutzt werden, politisch Andersdenkende zu diffamieren. Magdeburg habe in der Vergangenheit bewiesen, dass Toleranz und ein friedliches Miteinander auch bei unterschiedlichen Meinungen zur Stadtkultur gehören. "Deshalb appelliere ich an alle Demonstrationsteilnehmer, die demokratischen Spielregeln konsequent einzuhalten", so Trümper weiter.

Die Alternative für Deutschland erwartet am Mittwochabend 2000 bis 3000 Teilnehmer zu einem Aufmarsch gegen "Asylmissbrauch". Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg hat gemeinsam mit dem Chef der AfD Thüringen, Björn Höcke, zu einem "Spaziergang" vom Domplatz zum Alten Markt aufgerufen. Bei der Polizei angemeldet sind 1000 Teilnehmer. Zu einer ähnlichen Veranstaltung in Erfurt waren in der vergangenen Woche 8000 Leute gekommen.

Bei der Polizei liegen sechs Anmeldungen für Gegenveranstaltungen vor. Die größte findet unter dem Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar" parallel und nahezu zeitgleich ab 18.30 Uhr auf dem Domplatz statt. Aus Protest gegen die AfD-Kundgebung soll heute auch das Licht des Domes ausgestellt werden und die Glocken läuten. Die Polizei rechnet in der Innenstadt von 18 bis 22 Uhr mit massiven Verkehrsbehinderungen und empfiehlt, das Zentrum weiträumig zu umfahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.