1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Wobau investiert 10,5 Millionen

Dommuseum Magdeburg Wobau investiert 10,5 Millionen

In einer „Grundausstattung“ richtet die Wobau als Eigentümer der alten Staatsbank die Räume für das künftige Dommuseum her.

Von Martin Rieß 21.08.2015, 01:01

Magdeburg l Nächster Schritt in Sachen Dommuseum: Inzwischen stehen weitere Einzelheiten für die Sanierung des Gebäudes an der Ecke Breiter Weg/Danzstraße fest. Hier möchte die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) als Eigentümer zwei Etagen als neuen Verwaltungssitz nutzen. Der alte im Wilhelm-Höpfner-Ring wird an die Stadtverwaltung abgegeben. In der unteren Etage und in einem der beiden Kellergeschosse soll das Magdeburger Dommuseum seinen Platz finden.

Wobau-Prokurist Peter Lackner berichtet über den aktuellen Stand der Planungen: „Wir werden die Flächen in einer Grundausstattung an das Museum vermieten.“ Das bedeutet, dass das Wohnungsbauunternehmen Fußboden, Heizungen und Fenster ebenso installiert wie Elektroleitungen und Sanitärtechnik.

Der weitere Innenausbau liegt in der Hand des Kulturhistorischen Museums, das als Betreiber des Dommuseums mit einem besonderen Konzept die Funde von Domplatz und aus dem Dom ebenso wie die Herrschaftsstrukturen des mittelalterlichen Magdeburgs erlebbar machen möchte – die Volksstimme berichtete.

Dabei soll das Dommuseum mit seinen Schwerpunkten mit der stadtgeschichtlichen Ausstellung im Kulturhistorischen Museum korrespondieren, wo beispielsweise der Alltag der Menschen des Mittelalters thematisiert werden soll. Das Dommuseum soll sich sozusagen einfügen in die altstädtische Museumsmeile, in der neben ihm und dem Kulturhistorischen Museum auch das Kunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauen an der Regierungsstraße und das Otto-von-Guericke-Museum in der Lukasklause am Schleinufer vertreten sind. Dass sich das Dommuseum auch rein äußerlich nicht vor den anderen zu verstecken braucht – daran arbeitet also die Wobau. Peter Lackner berichtet: „Es geht darum, das Gebäude auch unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten auf einen modernen Stand zu bringen.“

Das ist ohne Zweifel eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe: Bereits vor Monaten wurden mehrere Säulen wieder in die alte Schalterhalle eingebaut, die für die Zwischennutzung als Ausweichspielstätte für das Schauspielhaus vor einigen Jahren herausgenommen wurden.

Dafür kommt die Stützkonstruktion wieder aus dem Dach heraus, die seinerzeit aus Gründen der Statik eingebaut worden war. Der Wobau-Prokurist sagt: „Wenn man die historische Substanz betrachtet, reicht das nicht aus. Denn das Gebäude hatte ja noch vor der schweren Bombardierung am 16. Januar 1945 heftige Bombenschäden erlitten und war notdürftig wieder aufgemauert worden. Wir verfügen über eine Reihe von Fotografien, die dies ziemlich eindrucksvoll dokumentieren.“

Auch der Außenbereich wird sein Gesicht verändern. Die abweisende Mauer auf der Südseite zur Danzstraße hin soll verschwinden, hier soll ein Zaun in Anlehnung an jene vor den Vorgärten in der Hegelstraße einen Blick auf das Gebäude gewähren.

Zwischen Mauer und Gebäude selbst befindet sich ein Kohlenkeller. Der soll zugeschüttet werden. Zum einen wird er nicht mehr benötigt, zum anderen entspricht die Decke darüber nicht mehr den aktuellen Anforderungen.

„Auf dieser Hofseite soll auch ein Schwerlastaufzug installiert werden, den sowohl die Wobau als auch die Kollegen des Museums nutzen können.“ Zwar wird es auf dieser Seite auch einige Stellplätze für Autos geben – diese werden aber weder für Mitarbeiter von Museum und Wohnungsbauunternehmen, noch für die Museumsbesucher ausreichen. Was die Mitarbeiter des Hauses angeht, setzt die Wobau auf das Jobticket der MVB, das die Fahrt zum Arbeitsplatz mit der Straßenbahn erschwinglich macht. Während der Haupteingang zur Wobau wie geplant an der Giebelseite im Westen des Gebäudes am Breiten Weg und ein barrierefreier Zugang durch die Seitentür zur Danzstraße sichergestellt wird, bekommt das Museum auf der Nordseite zur Lothar-Kreyssig-Straße hin einen völlig neuen Eingang. Hier hatte der Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla ursprünglich ein Foyer wie an der Johanniskirche favorisiert.

Diese Idee ist aber vom Tisch. Er sagt: „Aufgrund der Leitungen in diesem Bereich ist es nicht möglich, hier einen Anbau zu schaffen.“ Damit muss der Eingang in das Gebäude integriert werden. Die Wobau rechnet für ihren Teil der Modernisierung der einstigen Staatsbank übrigens mit Kosten von rund 10,5 Millionen Euro.