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EigentümerwechselCity-Carré-Besitzer prüfen Verkauf

Magdeburgs größter innerstädtischer Büro- und Shoppingkomplex trägt sich mit Verkaufsabsichten.

Von Rainer Schweingel 21.02.2017, 00:01

Magdeburg l Die Gerüchte über einen Verkauf des City Carrés gibt es schon länger und sie sind offenbar nicht aus der Luft gegriffen. Denn das Center mit 25.000 Quadratmetern Laden- und 80.000 Quadratmetern Bürofläche scheint in das Visier von finanzkräftigen Investoren geraten zu sein.

Das zumindest lässt sich aus der Aussage von Sebastian Zehrer schließen, der auf Volksstimme-Anfrage bestätigt: „Ja, wir prüfen einen Verkauf.“ Zehrer ist Sprecher der Firma Wealth Cap mit Sitz in München, die nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern geschlossener Sachwertefonds in Deutschland zählt. Und genau einem solchen Fonds gehört das City Carré. Einst 1997 gebaut von der Firma Holzmann übernahmen 5900 Anleger mit ihrem Geld und den daraus resultierenden Fondsanteilen das City Carré als Eigentümer.

Wealth Cap gilt dabei als Verwalter und führt das Bürocenter im Auftrag der Anleger, die jährlich auf Ausschüttungen aus den Gewinnen der Vermarktung des Centers hoffen. Die Anleger wollen sich allerdings noch nicht in die Karten sehen lassen. Sprecher Sebastian Zehrer lässt sich nicht allzu viel entlocken. Man beobachte immer den Markt. Ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen, falls es für die Anleger von Vorteil sei, sagte er. Ob der Fonds auf mögliche Käufer oder Interessenten auf den Fonds zugekommen seien, will er nicht sagen. Letztlich entschieden die Anleger auf Vorschlag der Fondsverwalter mehrheitlich, hieß es nur.

Interessant auch: Im Fonds „HF12“ befinden sich mit der Goethe-Galerie in Jena und dem Blautal-Center in Ulm zwei weitere Einkaufskomplexe. Ein Einzelverkauf sei aber möglich.

Für Magdeburg muss ein möglicher Verkauf des Büro- Shoppingcenters nicht zwingend negative Folgen haben. Aus Branchenkreisen heißt es, dass Finanzinvestoren derzeit wegen der niedrigen Zinsen ihr Geld lieber anlegen als irgendwo zu parken. Oft steigen Nachfolgebesitzer dabei in die bestehende Strategie ein und setzen sie fort, um wie bisher Mieteinnahmen aus Komplexen wie dem City Carré zu erzielen und sie an die Eigentümer weiterzugeben. Darauf hofft auch die IG Innenstadt. Sprecher Arno Frommhagen: „Ich bin überrascht und würde es außerordentlich bedauern, wenn im Zuge eines möglichen Verkaufs das Centermanagement wechselt. Guido Reuter an der Spitze hat wertvolle Arbeit für die Innenstadt geleistet.“ Zudem sei das City Carré ein wichtiger Pfeiler in der Innenstadt. Ansprechpartner müssten vor Ort bleiben.

Erst kürzlich hatte es in einem anderen Einkaufscenter einen Eigentümerwechsel gegeben. Für 117 Millionen Euro hatte das britische Investmentunternehmen Rockspring Property Investment Managers den Florapark gekauft. Bisheriger Eigentümer war der Investmentmanager Chenavari, der wie die neuen Besitzer seinen Sitz in London hat.