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Erneute Überfälle Räuber in Magdeburg auf der Flucht

Gleich zwei Mal haben Unbekannte am Dienstag Geschäfte in Magdeburg überfallen. Die Polizei setzt auf Prävention durch Aufklärung.

Von Anja Guse 02.02.2017, 00:01

Magdeburg l Die Regionalbereichsbeamten in Magdeburg und Umgebung sind in diesen Tagen wieder vermehrt in Sachen Prävention unterwegs. Mit einem Flyer in der Hand statten sie Einkaufsmärkten und kleineren Läden wie Lottoannahmestellen und Postfilialen einen Besuch ab. Grund ist die Serie von Überfällen auf Supermärkte und andere Geschäfte.

Auf den Handzetteln hat die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord Tipps zusammengefasst, wie sich Geschäftsinhaber vor einem Raubüberfall schützen können bzw. wie sie sich während eines Überfalls verhalten sollen. Oberstes Gebot: Ruhe bewahren und nicht den Helden spielen. Schließlich wisse man nie, wie die Täter reagieren.

Neben der Aufklärung setzt die Polizei auf mehr zivile Beamte, erklärte ein Polizeisprecher auf Volksstimme-Nachfrage.

Dies ist auch notwendig, denn am Dienstagabend raubte ein unbekanntes Duo in der Motzstraße einen weiteren Supermarkt aus. Es war der sechste Überfall in Magdeburg in acht Tagen und der zweite an diesem Tag.

Die maskierten Männer hatten abermals Pistolen dabei und forderten von einer Mitarbeiterin Geld. Nachdem sie mehrere Hundert Euro erbeutet hatten, schoss einer der Täter in den Verkaufsraum. Dabei wurde vermutlich Reizgas freigesetzt, denn eine Kundin klagte anschließend über Reizungen im Hals, berichtete ein Polizeisprecher.

Die Täter konnten erneut unerkannt fliehen. Sie liefen aus dem Markt. Wenige Meter weiter verlor sich für die Fährtenhunde die Spur. Vielleicht stand dort das Fluchtfahrzeug.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei allen sechs Überfällen in Magdeburg und einem Raub in Schönebeck stets um dieselben Täter handelt. Ob die Männer die Geschäfte vorher auskundschaften, ist unklar.

Auch ein Muster lässt sich nicht so recht erkennen. Die Überfälle fanden in verschiedenen Stadtteilen und zu unterschiedlichen Zeiten statt. „Das könnte auch eine Masche sein“, so ein Polizeisprecher.

Nach dem sechsten Überfall veröffentlichte die Polizei eine Täterbeschreibung. Ein Täter ist männlich, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, trug komplett dunkle Bekleidung und eine schwarze Sturmhaube, seine Oberbekleidung trug die Aufschrift „North Face“. Er sprach akzentfrei deutsch. Der zweite Täter ist ebenfalls männlich und zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß. Er trug schwarze Oberbekleidung, eine helle Hose, eine schwarze Sturmhaube und sprach ebenfalls akzentfrei deutsch.

Während die Regionalbereichsbeamten vorrangig die kleineren Geschäfte aufsuchen werden, sind Sicherheitsvorkehrungen für die Supermarktbetreiber regelmäßig Thema. Alexandra Antonatus, Pressereferentin bei Edeka, meinte: „Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig unterwiesen, wie sie in solchen Fällen zu handeln haben.“ Und Isabel Lehmann von der Lidl-Pressestelle erklärte auf Anfrage zu Sicherheitspersonal in Magdeburger Filialen: „Bundesweit haben wir an ausgewählten Standorten Sicherheitsunternehmen beauftragt, so auch vereinzelt in Magdeburg.“ Mehr wolle man jedoch über das Sicherheitskonzept nicht sagen.

Hinweise zu den Tätern bzw. den Überfällen nimmt die Polizei in Magdeburg unter der Telefonnummer 0391/546-5196 entgegen.