1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Neue Angst um Magdeburgs Schnurbaum

Fällung drohtNeue Angst um Magdeburgs Schnurbaum

Bleibt er oder bleibt er nicht? Diese Frage treibt die Magdeburger um, wenn es um den Schnurbaum an der Halberstädter Straße geht.

Von Rainer Schweingel 11.03.2017, 00:01

Magdeburg l Die neueste Gefahr für den Japanischen Schnurbaum ergab sich am Donnerstag im Bauausschuss. Bei der Diskussion um die dringend notwendige Fertigstellung des Gleisvierecks am Südring bis zum ersten April kam auch die Zukunft des Schnurbaumes zur Sprache. „Uns wurde von den Ingenieuren gesagt, dass die Wurzeln des Baumes nun doch stärker in den Bereich der neuen Bahn- und Straßenführung hineinragen sollen, als bisher bekannt“, sagte Ausschussvorsitzender Falko Grube (SPD) am Tag nach der Sitzung der Volksstimme.

Bedroht ist der Baum deshalb, weil es von der Wiener Straße aus nach der Fertigstellung des Gleisvierecks es auch eine Abbiegespur in die Halberstädter Straße in Richtung Stadtmitte geben wird, die jetzt noch nicht vorhanden ist. Damit wird mehr Platz für das Gleis und die Straße benötigt. „Es soll jetzt geprüft werden, welche Auswirkungen die neuen Erkenntnisse haben“, sagte Grube. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Die wird erst auf der Grundlage weiterer Untersuchungen erfolgen“, sagte er abschließend. Und MVB-Sprecher Tim Stein bestätigt: „Am 9. März fand am Japanischen Schnurbaum ein Vorort-Termin mit Vertretern der Baufirma, der MVB und der Landeshauptstadt Magdeburg statt. Anlass war der Konflikt zwischen aktuellem Wachstumsstand der Wurzeln des Baums und der Planung der Verkehrsanlagen. Da es das Ziel der MVB ist, den Baum zu erhalten, wurden der Planer beauftragt, Varianten zum Erhalt des Baums zu erarbeiten.

Das Bangen um Sudenburgs prominentesten Baum geht also weiter. Anwohner hatten bisher erfolgreich erkämpft, dass der Baum trotz des aufwendigen Einbaus eines Gleisvierecks in der Großkreuzung erhalten bleiben kann.

Ein Gutachten hatte jüngst dann allerdings dem Baum ein nicht so gutes Attest ausgestellt. Ein Experte hatte den Baum untersucht, um festzustellen, ob er unter Schutz gestellt werden könne. Danach erfüllt der Baum nach Einschätzung der Verwaltung nicht mehr die Kriterien, die an ein Naturdenkmal gestellt werden. Die Verwaltung warnte sogar: Jederzeit könne der Fall eintreten, dass eine Fällung des Baumes aus Gründen der akuten Gefahrenabwehr erforderlich werde.

Um Sudenburgs prominentesten Baum muss also so oder so weiter gebangt werden.