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Festung Mark Stolperstart in Magdeburger Eiszeit

Personalmangel und eine defekte Technik sorgten am 14. Januar 2018 für Ärger auf der Eisbahn in der Festung Mark in Magdeburg.

Von Katja Tessnow 15.01.2018, 21:11

Magdeburg l „Achtung! Heute Löcher im Eis!“ Mit handgeschriebenen Zetteln wurden am Sonntagnachmittag – beste Eislaufzeit – Besucher der erst am Sonnabend eröffneten Eisbahn in der Festung Mark in Magdeburg zur Vorsicht angehalten. Zum Lesen der Zettel hatte das sportliche Publikum genug Zeit, musste es sich doch erst einmal in eine lange Schlange an Kasse und Schlittschuhverleih anstellen.

Die Warnung sollte sich als nötig erweisen. Wer es auf die Eisbahn geschafft hatte, sah sich konfrontiert mit reihenweise erstaunlich tiefen Dellen und Löchern, die sturzfreie Runden zur Glückssache machten. Viele Gäste ließen sich den Spaß dennoch nicht nehmen, andere machten ihrem Ärger kopfschüttelnd beim Eisbahn-Personal Luft. Das sah sich am Sonntag zu zweit – für Kasse, Verleih und Eispflege und -überwachung – rund 1000 Eisbahnbesuchern gegenüber und war dem Ansturm alles andere als gewachsen.

„Das war viel zu wenig Personal“, räumt Festungschef Christian Szibor am Montag auf Nachfrage ein. Auch Szibor war am Sonntag vor Ort und „sauer“. „Wir haben zwischenzeitlich überlegt, die Bahn zu schließen, aber das hätte viele Gäste wahrscheinlich auch sehr verärgert, zumal manche extra aus dem Umland anreisen.“ Szibor selbst und seine Mannschaft sind nicht die Eisbahnbetreiber, aber als Veranstalter der „Eiszeit“ durchaus in der Mitverantwortung für das Treiben. „Wir werden das mit der Firma Interevent auswerten. Das darf so nicht noch einmal laufen.“

Zur Personalnot am Eis kam zu allem Übel noch ein Defekt an der Eismaschine, mit der die 600 Quadratmeter große Fläche regelmäßig aufgearbeitet werden soll. „Ein Schlauch war eingefroren“, so Szibor. Die miserable Eisqualität am Sonntagnachmittag führte sichtbar zu etlichen Stürzen und zur Havarie unterm Eis. Eines der Löcher reichte bis auf die Kühlschläuche im Untergrund und zertrennte sie. Die Stelle wurde notdürftig mit Bauzäunen umstellt und ebenso notdürftig geflickt.

Als die Volksstimme am Hauptsitz von Eisbahnbetreiber Interevent in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) nachfragt, ist man dort über das sonntägliche Dilemma auf der Magdeburger Bahn bereits im Bilde. „Wir bedauern die Situation, die da entstanden ist, und werden künftig an den Wochenenden mehr Personal vor Ort einsetzen“, verspricht Projektleiter Hendrik Heeger. Die Eisbahn würde selbstverständlich schnellstmöglich repariert.

Zur Öffnung am Montag um 13 Uhr war das tatsächlich erledigt und das Eis wieder spiegelglatt. Ein Mitarbeiter berichtete von „Nachtschicht“ und davon, dass die Eismaschine inzwischen wieder aufgetaut und im Dienst sei.

Die ersten Läufer zogen gleich nach Öffnung zufrieden ihre Runden. Die Eisbahn in der Festung hat bis 25. Februar 2018 täglich geöffnet.