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FeuerwehreinsatzIn Magdeburg sind die Enten los

Der Spaziergang einer Entenfamilie löst einen Feuerwehreinsatz in Magdeburg aus.

Von Marco Papritz 11.05.2017, 01:01

Magdeburg l „Die Tiere finden sich immer mehr in der Stadt ein, um zu brüten. In den nächsten Tagen und Wochen wird es wohl noch weitere Einsätze dieser Art geben“, fasste Knut Weber von der Berufsfeuerwehr Magdeburg den Einsatz zur Tierrettung zusammen. Mit Kamerad Robert Arndt ist er am Mittwochvormittag zur Kindertagesstätte „Pinocchio“ an der Magdeburger Gerhart-Hauptmann-Straße gerufen worden, um sich einer Ente mit ihren sieben Küken anzunehmen.

Keine große Sache, sollte man meinen. Die Tiere sorgten doch für allerhand Wirbel bei ihrem Spaziergang durch den Stadtteil Stadtfeld, als sie gegen 9 Uhr an der Hans-Löscher-Straße die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich zogen. „Die Arndtstraße zu überqueren kann böse enden“, fürchtete etwa Sebastian Scholz. Mit seinen Kindern stoppte er kurzzeitig den Verkehr auf der vielbefahrenen Straße, um der Tierfamilie das Überqueren zu ermöglichen.

Der Weg der Enten führte weiter über eine Garagenanlage, wo eine Krähe die Verfolgung aufnahm und deren Angriffe auf die Küken von Marcelina Wisniewski abgewehrt werden mussten, sowie Privatgrundstücke schließlich zur Kindertagesstätte der Johanniter. Dort konnte Marcelina Wisniewski zusammen mit Mitarbeitern der Einrichtung unter den Blicken der Jungen und Mädchen die Tiere mit Brot beruhigen, ehe die Tierfangbereitschaft der Feuerwehr eintraf.

Das Vorhaben, die Tiere zu sichern, um sie an einem See abzusetzen, konnte allerdings bei ihrem 70-minütigen Einsatz nicht erfolgreich umgesetzt werden. Zum einen büxte die Entenfamilie durch einen Zaun zur Gerhart-Hauptmann-Straße aus. Zum anderen konnten hier zwar die Küken eingefangen werden – die Ente allerdings ließ das nicht zu. Sie drehte an einem Umzugsunternehmen ihre Runden, lief munter auf der Straße umher und misstraute den Tricks der Feuerwehrleute.

Da der Einsatz keine Aussicht auf Erfolg hatte und durch den regen Straßenverkehr eine Gefahr für die Wildente bestand, wurden die Tiere auf dem Areal der Kindertagesstätte wieder zusammengeführt. Ihnen gelang gegen 11.15 Uhr abermals die Flucht, so dass die Rettungsaktion für beendet erklärt werden musste.

Erfolglos war sie allerdings nicht: Der Einsatz der Passanten, Kita-Mitarbeiter und Anwohner für die flauschigen Spaziergänger und ihre Mutter zeigte, dass sie ein Herz für Tiere haben.