Gewächshäuser 120 Jahre pure Exotik

Vor 120 Jahren öffneten die Gruson-Gewächshäuser in Magdeburg zum ersten Mal ihre Glastüren.

Von Peter Ließmann 12.04.2016, 01:01

Magdeburg l Hermann Gruson war ein Sammler aus Leidenschaft, und die Fachwelt bescheinigte ihm, die „wohl vorzüglichste Kakteen-Sammlung Europas“ zu besitzen. Bis zu seinem Tod 1895 trug Gruson Pflanzen aus der ganzen Welt zusammen und holte sie nach Magdeburg. Als er 1895 starb, verfügte er, dass seine botanische Sammlung nebst Gewächshäusern an die Stadt Magdeburg übergehen sollte. Und er stattete dieses Erbe noch mit einem ordentlichen Geldbetrag aus, so dass am 12. April 1896 die Gruson-Gewächshäuser für das breite Magdeburger Publikum geöffnet werden konnten.

Seitdem wurde die botanische Sammlung stetig erweitert und auch das Gewächshaus wurde immer größer. Zurzeit werden in zehn Gewächshäusern insgesamt 3000 exotische Pflanzen präsentiert. Dazu kommen noch Fische und Reptilien, die in einem Aquarium-Bereich zu sehen sind.

In Magdeburg ist Grusons botanisches Vermächtnis seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens. Rund 30.000 Besucher können jährlich gezählt werden. Und auch der Sprung ins 21. Jahrhundert konnte erfolgreich gemeistert werden. Die Weichen dafür wurden gestellt, als die Gewächshäuser vor einigen Jahren vom Zoo übernommen wurden.

Ein Rundgang lohnt sich immer – und das nicht nur für den botanisch Interessierten und Vorgebildeten. Anschaulich wird dem Besucher eine Pflanzenwelt eröffnet, für die er sonst, um sie zu sehen, lange Reisen auf sich nehmen müsste.

Das Jubiläum wird übrigens bis zum kommenden Sonntag, 17. April, mit einem interessanten Vortragsprogramm und Konzerten gefeiert.