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Giftköder verteilt Magdeburg kämpft gegen neue Rattenplage

Magdeburg ist erneut von einer Rattenplage betroffen. In der Innenstadt sind Giftköder ausgelegt. Grünflächens sind gesperrt.

Von Robert Richter 27.07.2016, 01:01

Magdeburg l Die Stadt kämpft gegen eine neue Rattenplage in der Innenstadt. Betroffen ist der Platz An der alten Synagoge, Ecke Julius-Bremer-Straße. Auf dem Areal wurden die Grünanlagen, Sitzbänke und Müllbehälter mit Bauzäunen abgesperrt. „Auf der Fläche wurde vor einiger Zeit ein Rattenbefall festgestellt“, bestätigt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Volksstimme-Anfrage. Die Plagegeister sollen „über insgesamt vier Bekämpfungsschritte mittels abschließbarer Köderstationen beseitigt werden“, erläuterte die Sprecherin.

Für die Rattenbekämpfung werden Spezialisten eingesetzt. Sie verwenden Giftköder, die darauf abzielen, bei den Tieren das zur Blutgerinnung wichtige Vitamin K zu blockieren. Die Ratte wird somit nicht vergiftet, sondern sie verblutet irgendwann innerlich. Meist verenden die Tiere in ihren Höhlen.

Voraussichtlich Ende kommender Woche soll der Fall erledigt sein, so dass die Zäune wieder abgebaut werden können. Zuständig für die Grünflächen An der alten Synagoge ist der städtische Eigentbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe.

Zuletzt hatte 2015 eine Rattenplage auf dem Ulrichplatz für Schlagzeilen gesorgt. Als Schwerpunkte in Sachen Rattenplagen gelten laut Umweltamt verwahrloste Grundstücke und das Altstadtzentrum. Das habe vor allem damit zu tun, dass es dort noch viele Kellergewölbe gebe, die nach dem Krieg überbaut wurden. Diese bieten ein hervorragendes Rückzugsgebiet für Ratten.

Weitere Gründe für Rattenbefall sehen Experten unter anderem in Lebensmittelresten in Grünanlagen sowie in Papierkörben. Auch das Füttern anderer Tiere könne dazu beitragen, insbesondere illegale Katzenfutterstellen.

Die Magdeburger Tierschutzvereine sind aus diesem Grund auch angehalten, die legalen Futterstellen für Katzen im Stadtgebiet nachts wieder wegzunehmen.