Graffiti Denkmal beschmiert

Das Kriegerdenkmal in Fermersleben ist mit Graffiti beschmiert worden.

Von Christina Bendigs 05.10.2016, 01:01

Magdeburg l An der Seitenwand, die von der Hauptstraße weg zeigt, haben Kinder das Denkmal mit Sprühfarbe beschmiert, vermutet Rudolf Herfurth, der sich lange für die Sanierung des Denkmales eingesetzt hatte. „Das war zu erwarten“, sagt er, „dass das Denkmal überhaupt so lange stand, ohne dass es mit Farbe beschädigt wurde, ist eigentlich ein Wunder.“ Die Sanierung des Denkmales war im März 2015 abgeschlossen worden. Und seither hatte niemand darauf gesprüht, sondern Platten und Wände behielten ihren hellen Farbton.

Ärgerlich ist es trotzdem, dass das Denkmal nun doch beschmiert wurde, sagt Rudolf Herfurth, der sich bereits mit der Stadt in Verbindung gesetzt hat, damit das Graffito schnellstmöglich entfernt wird. „Denn wenn erst einmal eines dran ist, wird es nicht lange dauern, bis weitere Sprayer das Denkmal als Grundfläche für ihre Bilder oder Schriftzüge nutzen“, vermutet er.

Nach wie vor ist Rudolf Herfurth noch auf der Suche nach sechs Namen, die dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges noch fehlen. Diese konnten nicht rekonstruiert werden. Und auch wenn es schon mehrere Aufrufe gegeben hat, die erfolglos blieben, will Rudolf Herfurth die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie doch noch entdeckt werden. Die Namen fehlen auf der zweiten Platte links neben dem Turm. Wer sie kennt, kann sich jederzeit an Rudolf Herfurth wenden. Die Platten sind so gestaltet, dass die sechs fehlenden Namen noch ergänzt werden können.

Das Denkmal wurde 1934 zur Ehrung der Opfer des Ersten Weltkrieges errichtet. Bereits in den 1960er Jahren war die erste der insgesamt sechs Namenstafeln verschwunden. Im Jahr 2002 wurde das Denkmal für 60000 Euro saniert. Einwohner des Stadtteiles hatten dafür Geld gesammelt. 2012 folgte der nächste Diebstahl – weitere vier Platten wurden gestohlen. Die Tafeln seien fest im Mauerwerk verankert gewesen und offensichtlich mit einem Werkzeug und massiver Gewalt abgeschlagen worden, wurde damals berichtet. 2015 wurde das Denkmal schließlich saniert.