GrundschulenSchulbezirke: optimal geht anders
Ab 2018 sollen die Magdeburger Schulbezirke rechnergestützt und Jahr für Jahr neu gezirkelt werden. Der Start ist misslungen.
Magdeburg l Von der Verwaltung noch vor Wochen als die Lösung zur optimalen Verteilung der wachsenden Zahl von Einschülern auf die kommunalen Grundschulen gepriesen, erweist sich die rechnergestützte Ermittlung „optimierter Schulbezirke“ ab 2018 als kompliziert.
Auf Anfrage von Gunter Schindehütte (CDU) räumte der Bildungsbeigeordnete Matthias Puhle zur jüngsten Ratssitzung ein: „Wir haben unverzüglich nach dem Ratsbeschluss im Januar mit der Arbeit begonnen, aber es hat sich nach dem ersten Durchlauf herausgestellt, dass es erheblichen Korrekturbedarf gibt.“ Puhle bat um Verständnis: „Wir machen das zum ersten Mal.“ Ein zweiter Versuch soll im März bewältigt sein, „es kann aber auch April werden“. Problem: Bis zur Ermittlung der neuen Schulbezirksgrenzen haben Eltern keine Klarheit darüber, wo ihr Kind die Schule besuchen wird. Schulen bleiben ebenso im Unklaren über die künftige Schülerschaft. Allerdings hat die Planung Schuljahres 2018/19 an den Schulen längst begonnen. Bis März müssen Eltern von Abc-Schützen 2018 ihre Kinder in den Schulen angemeldet haben. Puhle: „Die Anmeldung kann auf Basis der alten Schulbezirke ohne Probleme erfolgen.“ Allerdings könnten nachträglich Kinder einer anderen Schule zugeordnet werden. Puhle gelobte für die Folgejahre ein „zeitlich anderes Prozedere“.
Hintergrund: Weil einer wachsenden Zahl von Schulen dank steigender Geburtenzahlen und Flüchtlingszuzugs Überfüllung droht, hat der Stadtrat zu Jahresbeginn ab 2018 jährlich veränderliche Schulbezirke beschlossen. Ein statistisches Rechenprogramm soll Jahr für Jahr die Abc-Schützen gleichmäßig verteilen, sodass maximal 22 Kinder (Landesempfehlung) in einer Klasse lernen. Aktuell sitzen in vielen ersten Klassen deutlich mehr Schüler.