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Haltestelle Barrierefreiheit erst ab 2020

Der für 2017 geplante Umbau der Magdeburger Haltestelle am Westfriedhof soll auf 2020 verschoben werden. Erster Protest regt sich.

Von Stefan Harter 30.03.2017, 11:49

Magdeburg l Eigentlich ist alles bereit für einen Ausbau der Haltestelle am Westfriedhof in Magdeburg, damit gerade dessen viele älteren Besucher einfacher in die Straßenbahn gelangen können. Fördermittel stehen zur Verfügung, eine Vorzugsvariante für die Baumaßnahme gibt es auch schon.

Dennoch teilt Magdeburgs Bau- und Verkehrsbeigeordneter Dieter Scheidemann in einer Information mit, dass sich der 2015 vom Stadtrat beschlossene zeitnahe Umbau nicht 2017 realisieren lässt. Nicht nur das, die bereitstehenden Gelder aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ sollen in andere Projekte in Stadtfeld fließen. Für die Westfriedhof-Haltestelle sollen stattdessen 2018 oder im Jahr darauf neue Fördermittel für das Haushaltsjahr 2020 beantragt werden.

Heißt praktisch, dass frühestens dann auch der Umbau erfolgen wird. Die Gründe hierfür liegen laut Scheidemann in der Planung für die Gesamtmaßnahme Große Diesdorfer Straße. Die MVB planen ab 2020 die Sanierung der gesamten Gleisanlage zwischen Adelheidring und Diesdorf.

In vier Abschnitten soll die Baumaßnahme erfolgen. Geprüft wird derzeit auch, ob der Umbau von beiden Enden gleichzeitig begonnen werden kann. Treffpunkt wäre dann am Knotenpunkt Europaring/Westring. In diesem Zug sollen auch alle Haltestellen entlang der Strecke, darunter auch jene am Westfriedhof, barrierefrei ausgebaut werden.

Die SPD-Stadtratsfraktion hat die Brisanz des Papiers erkannt und schießt scharf gegen die Pläne der Verwaltung. „Das kann nicht sein!“, erklärt der Stadtfelder SPD-Stadtrat Burkhard Lischka. „Seit sechs Jahren haben wir dieses Thema auf der Agenda. Es wurde den Leuten in Aussicht gestellt, dass die Straßenbahnhaltestelle am Westfriedhof in diesem Jahr endlich barrierefrei umgebaut wird. Die Gelder dafür stehen bereit. Und nun soll der Ausbau weiter auf die lange Bank geschoben werden?“

Seit vielen Jahren würden die in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen beklagen, dass es entlang der Straßenbahntrasse in der Großen Diesdorfer Straße zwischen Damaschkeplatz und Diesdorf nicht eine barrierefreie Haltestelle gibt. Wer mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl auf der drei Kilometer langen Strecke unterwegs ist, habe oft große Mühe beim Ein- und Ausstieg in die Straßenbahn, so Lischka weiter. Seine Fraktion fordert nun zeitnah eingeleitete Maßnahmen.