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Handel in Magdeburg Ringen um den Marktplatz Stadtfeld

Ein neues SB-Markt-Bauprojekt treibt die Händler der Olvenstedter Straße in Magdeburg auf die Barrikaden. Der Stadtrat zögert.

Von Katja Tessnow 21.09.2016, 01:01

Magdeburg l „Unser Petitum ist klar“, sagte der Bauausschussvorsitzende Falko Grube (SPD) im Stadtrat. „Wir wollen die Olvenstedter Straße nicht kaputt machen!“ Gemeint hat Grube vielmehr den Handel an der Olvenstedter Straße, die stattliche Zahl funktionierender kleiner Geschäfte. Deren Inhaber sehen Rot mit Blick auf die Investorenpläne zum Bau eines 1200 Quadratmeter großen SB-Marktes auf der Brachfläche zwischen Olvenstedter, Maxim-Gorki- und Goethestraße.

Der Bauausschuss des Stadtrates teilt ihre Sorge mehrheitlich. Grube: „Wir können rund um den Nicolaiplatz sehen, was die Eröffnung von Kaufland in der Nachbarschaft angerichtet hat. Das ist nicht sonderlich belebend und das wollen wir hier nicht.“ Neben den Händlern an der Olvenstedter Straße und dem Bauausschuss hat auch die IG Innenstadt klar Position gegen den Marktbau bezogen.

Eine Ratsmehrheit folgte in der Vorwoche allerdings nicht dem Verwaltungsvorschlag zum klaren Nein zum Marktprojekt, sondern dem Veto des Wirtschaftsausschusses. Dessen Vorsitzender Michael Hoffmann (CDU) hatte dafür plädiert, zunächst noch einmal die potenziellen Markt-Investoren anzuhören. Dies sei, so Hoffmann, im Oktober geplant.

CDU-Fraktionsvize Reinhard Stern erklärte, warum seine Fraktion die für den Marktbau nötige Erweiterung des Märktekonzeptes – zum Schutz des Innenstadthandels und bestehender Handelszentren in den Stadtteilen gedacht – nicht so einfach vom Tisch wischen wolle, obwohl sie die Händlersorgen verstehe. „Ich habe die Diskussion in Sorge vor einem Niedergang der Olvenstedter Straße ja selbst einmal losgetreten“, heftet sich Stern an.

Auch seine Fraktion könne sich nicht unbedingt einen Großmarkt am Standort vorstellen, aber doch eine Reihe weiterer kleiner Läden, die die Lücke zwischen Handel und Wandel an der Olvenstedter und dem künftig neu gestalteten Damaschkeplatz schließen. „Das könnte belebend sein“, so Stern. Das Credo seiner Fraktion: „Kein Großmarkt, aber nicht nichts!“

Eine Ratsmehrheit aus CDU und Linke erwärmte sich für diese Theorie und schob die Entscheidung – auch über den Markt – bis zur Investorenanhörung im Oktober auf.