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Hauptbahnhof Chancen auf Fahrradschiene steigen

Auf dem Magdeburger Hauptbahnhof müssen sich Radler die Tunneltreppen rauf- und runterquälen. Eine Fahrradschine könnte Abhilfe schaffen.

Von Rainer Schweingel 17.03.2017, 00:01

Magdeburg l Die Magdeburger hatten sich wegen der Treppe im Hauptbahnhof eine Steighilfe in Form einer Schiene gewünscht. Sie würde vor allem beim Weg von West nach Ost eine echte Hilfe für Passanten mit Fahrrädern darstellen. Sie müssen bisher den umständlichen und zeitraubenden Umweg über einen Fahrstuhl nutzen – oder den beschwerlichen Aufstieg über die Treppen nehmen und dabei die mitunter auch noch beladenen Drahtesel die Treppen hochschleppen.

Vergeblich hatten sich in der Vergangenheit Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC, des Seniorenbeirats und der Stadtverwaltung Magdeburg an die Deutsche Bahn mit dem Wunsch gewandt, mindestens eine Schiene an den Treppen anzubringen. Das war in der Vergangenheit unter anderem mit Sicherheitsfragen stets abgelehnt worden. Ein zusätzlicher Handlauf in der Mitte der Treppe würde die Fluchtmöglichkeiten bei Gefahr erheblich einschränken, hieß es seitens der Bahn unter anderem.

Nun könnte es einen Durchbruch geben. Nach Angaben von Jürgen Canehl, Grünen-Stadtrat und ADFC-Aktivist in Personalunion, habe man mit der Bahn einen Kompromiss erzielt. Im Stadtrat gab er das am Donnerstag bekannt und erhielt Applaus aus dem Auditorium.

Doch die Freude dürfte zu früh gewesen sein. Denn eine Nachfrage der Volksstimme bei der Bahnhofsmanagerin ergab: Man sei zu einem Kompromiss bereit, er sei aber längst noch nicht „durch“. Hintergrund: Für den Bau einer Schiene muss es noch eine Brandschutzfreigabe geben. „Solange die aber nicht vorhanden ist, können wir dem Kompromiss nicht zustimmen“, sagte Bahnhofsmanagerin Karin Meyer.

Alles hängt also abermals am seidenen Faden einer Sicherheitsüberprüfung. Allerdings ist die Bahn – sofern es die Sicherheit erlaubt – grundsätzlich zu einem Kompromiss bereit, was bisher nicht der Fall war. Bleibt zu hoffen, dass nun auch die technischen Voraussetzungen schnell geprüft und positiv beschieden werden.

Die Schienen an der Treppe werden ab 1. April dringend benötigt. Kritisch bleibt trotzdem anzumerken, warum angesichts eines mehr als 100 Millionen Euro teuren Bauprojekts solche vergleichsweisen Kleinigkeiten wie eine Fahrradschiene erst so hart erkämpft werden müssen und nicht schon Teil der jahrelangen Planungen waren und damit pünktlich zur ersten Umleitung 2016 bereitstanden.