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Jahrestag Rechte marschieren durch Magdeburg

Auf dem Weg zu ihrem Kundgebungsort sind Rechte am 16. Januar durch Magdeburg marschiert. Die Gegendemonstranten waren in der Überzahl.

16.01.2021, 18:26

Magdeburg (ri) l Ursprünglich hatte es seitens der Behörden in Magdeburg geheißen, dass aufgrund der Pandemie-Bestimmungen am 16. Januar 2021 keine Umzüge durch die Stadt gestattet würden. Doch dann kam es doch etwas anders: Denn eskortiert von starken Polizeikräften unter anderem aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen wurde eine Gruppe von laut Schätzungen zwischen 60 und 100 rechtsgerichteten Kundgebungsteilnehmern durch die Innenstadt zu ihrem Veranstaltungsort geleitet.

Start war am Hauptbahnhof, Ziel war die Straße Bei der Hauptwache neben dem Alten Rathaus. Viele Passanten hatten diesen eskortierten Zug auf der Fahrbahn der Ernst-Reuter-Allee als Demonstrationszug wahrgenommen.

Begleitet wurden die Demonstranten aber auch von vielen Protestierenden, die sich gegen eine Instrumentalisierung der Zerstörung von Teilen Magdeburgs einsetzen. Viele von ihnen brachten ihre Meinung lautstark zum Ausdruck und lieferten sich über die Ketten der Einsatzkräfte der Polizei hinweg Wortgefechte mit den Teilnehmern der rechtsgerichteten Veranstaltung.

Neben der Johanniskirche hatten sich mehr als 200 Gegendemonstranten versammelt und harrten dort bis in den Abend aus. Auch auf der anderen Seite der Straße Bei der Hauptwache hatten sich auf dem Alten Markt Gegendemonstranten versammelt. Dort wurde parallel eine Veranstaltung der Stadt und mehrerer Akteure aus Kultur und Politik vorbereitet, die hier die Aktionstage „Eine Stadt für Alle“ eröffnet haben.

"Rund 500 Personen waren an den Versammlungen der linken und bürgerlichen Klientel beteiligt", heißt es zum Demonstrationsgeschen im Bericht der Polizei für den ganzen Tag. Insgesamt wurden 29 Veranstaltungen durchgeführt.

Bis auf einzelne Rangeleien blieb der Tag in Magdeburg ohne größere Vorfälle. Laut Polizei wurde niemand fest- oder in Gewahrsam genommen. 

Nach ihrer Veranstaltung am Alten Rathaus waren die rechtsgerichteten Veranstaltungsteilnehmer wieder unter Polizeischutz zurück zum Bahnhof geleitet worden. Während des Eskortierens der Kundgebungsteilnehmer kam es zwischen Hauptbahnhof und Rathaus zu Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt, während der Veranstaltung vom Nachmittag bis in den frühen Abend war die Jakobstraße gesperrt.

Am 16. Januar jährt sich die Bombardierung der Innenstadt im Jahr 1945 durch alliierte Bomber. Über Jahre hatte die Magdeburger Zivilgesellschaft mit der „Meile der Demokratie“ und den sogenannten Meilensteinen Position bezogen gegen eine Vereinnahmung der Magdeburger Geschichte.