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Kirchensanierung Der lange Weg zum Perlmuttfarbton

Die langjährige Sanierung der Fassade der Ambrosiuskirche in Magdeburg steht unmittelbar bevor. Am Montag beginnen die Arbeiten.

Von Marco Papritz 02.03.2017, 11:14

Magdeburg l Der Verfall ist sichtbar. Die Witterungsbedingungen, eine falsche Sanierung in den 1950er Jahren sowie Kohlenstoffdioxid des Fahrzeugverkehrs von der Halberstädter Straße, die als Hauptverkehrsachse des Stadtteils direkt an der Kirche vorbeiführt, haben dafür gesorgt, dass die Fassade bröckelt und einzelne Zierelemente aus Sicherheitsgründen bereits entfernt werden mussten. Am Montag wird Hand angelegt an den Patienten Ambrosiuskirche. Dann beginnen die Steinmetzarbeiten.

Die Genehmigung der Stadt und des Landes zum vorzeitigen Maßnahmebeginn liege vor. Das nördliche Kirchenschiff einschließlich des Querhauses bis zum Eingang zur Sakristei werden dazu eingerüstet, so Architektin Sina Stiebler.

Das Hauptaugenmerk der Sanierungsarbeiten dieses ersten Bauabschnitts liege auf dem Entfernen aller Zementfugen, der Lagesicherung aller absturzgefährdeten Elemente wie Wasserspeier und Pfeiler- und Gesimsabdeckungen, der Steinsicherung und der -ergänzung sowie abschließend der Neuverfugung mit einem Kalkmörtel. „Parallel werden die Wandanschlüsse der Dacheindeckung erneuert“, so die Expertin. Die Bauzeit beträgt etwa sieben bis acht Monate.

Die Förderanträge für den zweiten Bauabschnitt, der Arbeiten auf der Südseite analog zum ersten Bauabschnitt umfasst, sowie dritten Bauabschnitt mit Hohem Chor, Sakristeien und Längsseiten des Querschiffes sind bereits gestellt worden. Die Architektin geht davon aus, dass die Arbeiten daher im März des kommenden Jahres mit dem zweiten und im Jahr 2019 mit dem dritten Abschnitt fortgesetzt werden. Nachfolgend rücken dann die Kirchtürme und das Eingangsportal ins Visier.

Als Gesamtkosten des Sanierungsvorhabens stehen 1,76 Millionen Euro zu Buche. Ob dieses Geld, das u. a. über Fördermittel aufgebracht wird, ausreicht, soll sich im Laufe des ersten Arbeitsschrittes zeigen. Nämlich wenn eine Freilegung erfolgt und Detailkenntnisse über das wahre Schadensausmaß gewonnen wurden.

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 410.000 Euro, die über Städtebaufördermittel, Mittel der Stiftung Kirchenbau, Lotto Toto Sachsen-Anhalt sowie Eigenmittel der Kirchengemeinde und des Fördervereins, des Kirchenkreises Magdeburg und der Landeskirche „voll umfänglich gesichert werden“, so Sina Stiebler.

Das Warten bis zur Vollendung der Sanierung soll sich lohnen: Bei Fertigstellung wird die Sankt-Ambrosius-Kirche ihren perlmuttfarbenen Anblick wiedererlangen. So zeigte sich die aus dem seltenen Naturstein „Rogenstein“ erbaute Kirche bei ihrer Fertigstellung anno 1877.