1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Bettbewerb auf dem Domplatz

Kirchentag Bettbewerb auf dem Domplatz

Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben die Handballer des SC Magdeburg auf den Kirchentag aufmerksam gemacht. Sie bezogen Betten.

10.03.2017, 16:37

Magdeburg l Wer am Freitag zufällig über den Domplatz in Magdeburg flanierte, dürfte sich angesichts zahlreicher Feldbetten, für die die Handballer des SC Magdeburg die Bettwäsche bezogen, gewundert haben. Obgleich es auf den ersten Blick den Anschein machte, hatten die Sportler nicht vor, auf dem Domplatz zu schlafen. Sie nahmen an einem Betten-Wett-Beziehen teil, um eine Werbekampagne für den Kirchentag zu unterstützen.
Die Technik des Bettwäschebeziehens ist Handballer Matthias Musche dabei durchaus bekannt gewesen. Bettbezug auf links drehen, reingreifen, die Ecken der Decke packen und den Bezug auf rechts wieder überstülpen. Das war die Theorie. Die Praxis sah allerdings ein wenig anders aus. Ob es unbeholfen oder lediglich ungeübt war? "Naja, ich habe natürlich schon mal mein Bett bezogen, aber eigentlich macht das meine Freundin", gesteht er.
Auf jeden Fall ließ sich der 24-Jährige bei dem nicht ganz ernst zu nehmenden Wettbewerb Zeit. Dabei hatten SCM-Kapitän Fabian van Olphen und Torhüter Dario Quenstedt ganz gut vorgelegt. Neun Spieler des SC Magdeburg traten vor der Domkulisse gegen ein neunköpfiges Team, bestehend aus Initiatoren und Unterstützern des Kirchentages, an. Ähnlich dem Staffelprinzip galt es im Eiltempo Bettwäsche zu beziehen. Hintergrund der ungewöhnlichen Aktion ist eine sogenannte Privatquartier-Kampagne zum Kirchentag. Magdeburger sollen animiert werden, Gäste des Kirchentages bei sich privat und kostenfrei aufzunehmen.
Als Sieger des Wettbewerbs ging das Team Kirchentag vom Domplatz. Kulturbeigeordneter Matthias Puhle, der als Schiedsrichter auftrat, sah sich vor keiner misslichen Entscheidung. War das Kirchentagsteam doch deutlich eher fertig. So dass Handballer Robert Weber gar nicht erst zur Bettwäsche greifen musste. Dabei verfolgte seine Frau das Geschehen gespannt über den Live-Stream im Internet.
Ob es ein Nachteil war, dass die Sportler keine Frauen im Team hatten, sei dahingestellt. Deutlich wurde jedenfalls, dass insbesondere die Damen des Kirchentagteams mit sicheren Handgriffen überzeugten. Mitgemacht hatten Annette Berger (Vorsitzende des Programmausschusses "Kirchentag auf dem Weg" Magdeburg), Kerstin Kinszorra, (Stadtsprecherin), Susanne Schweidler (Leiterin des Kulturbüros), Eva Hadem (Leiterin des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums), Ilka Ißermann (Projektkoordinatorin Reformationsjubiläum), Ute Kopp (Leiterin des Stadtjugendpfarramtes) und Pfarrerin Renate Höppner.
Und auch die beiden Herren des Kirchentag-Teams Tobias Kandel (Kirchentagskoordinator) und Stephan Hoenen (Superintendent des ev. Kirchenkreises) bewiesen zumindest in der Hinsicht Hausarbeitsqualitäten, wobei Letzterer leise zugab, noch am Morgen geübt zu haben. "Meine Schwiegermutter reist an. Deswegen habe ich heute freiwillig das Bett für sie hergerichtet", erklärte er mit einem Augenzwinkern, betonte aber auch, dass er sich die Hausarbeit generell mit seiner Frau teile.
Informationen zur kostenfreien Privatquartierinitiative, die im Rahmen des "Kirchentags auf dem Weg" (25. bis 28. Mai) stattfindet, gibt es sowohl für Gastgeber als auch für Gäste unter Telefon 03491/643 47 07 oder via E-Mail an quartier@r2017.org.