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KirchentagGroßes Elbfest in Magdeburg

Als ein Höhepunkt des „Kirchentags auf dem Weg“ in Magdeburg gilt das Elbfest am Freitag. Am Abend gab es Theater.

Von Martin Rieß 27.05.2017, 01:01

Magdeburg l Zu den wichtigsten Veranstaltungsorten des „Kirchentags auf dem Weg“ in Magdeburg gehört der Petriförder mit Bühne vor der Elbe. Er war zunächst der ideale Standort für das Fest der Begegnung und den ökumenischen Gottesdienst am Donnerstag – am Freitag nun standen Musik und die Aufführung von „Unseres Herrgotts Kanzlei. Magdeburg am Fluss der Reformation“ am Abend als Höhepunkte auf dem Programm des Tages.

Neben dem Stück mit seinen 200 Akteuren, darunter 40 Sängern, waren es vor allem eine Schiffprozession mit 18 Booten und die Lichter auf dem Fluss, die sehenswert waren.

Regisseur der Inszenierung ist Jörg Richter, der heute als Geschäftsführer des Mageburger Unternehmens MDKK arbeitet, der vor allem aber treibende Kraft hinter den lange Zeit vielbeachteten Sommer-Open-Airs der Freien Kammerspiele war. Er fungierte seinerzeit als stellvertretender Intendant der Einrichtung, die inzwischen im Theater Magdeburg aufgegangen ist.

Da die Besucher des Kirchentags bis in den Nachmittag auf den verschiedensten Veranstaltungen unterwegs waren, brauchte es seine Zeit, bis sich das Festgelände füllte. Zum Start um 16 Uhr mit einem Musikprogramm von Blechbläsern, die mit Stücken aus mehreren Jahrhunderten Kirchenmusik zu erleben waren, war die Zuhörerschaft noch dünn gesät. Und auch, dass es am Abend einzelne Karten für die Veranstaltung gab und nicht unbedingt ein 26-Euro-Tagesticket erworben werden musste, hatte sich wohl am Ende nicht bis zu jedem Magdeburger herumgesprochen. Wenngleich eine Vorstellung wie die geplante Inszenierung allein schon 26 Euro Eintritt rechtfertigen dürfte.

Vielleicht war es dennoch eine mutige Prognose der Veranstalter, auf 10.000 Besucher zu hoffen. Zum Abend hin jedenfalls füllten sich die Sitzreihen vor der Bühne merklich.

Bevor der Theaterabend, der deutlich nach hinten verschoben worden war, begann, hatten unter anderem der Elbchor Bittkau-Grieben und die Hamburger Band Albersahoi ihre Auftritte. Paddler des Kanuclubs Börde und vom SV Eintracht Gommern hatten, eskortiert von der Wasserschutzpolizei, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Wasserwacht das Veranstaltungsgelände unter dem Jubel der Besucher passiert, und mit Oberbürgermeister Lutz Trümper und Superintendent Stephan Hoenen hatten zwei prominente Magdeburger Fragen beantwortet.

Beispielsweise sagte Lutz Trümper, dass er in dem Kirchentag die Bedeutung Magdeburgs für die Reformation und die Bedeutung der Reformation für Magdeburg gewürdigt sieht. „Mit dieser Veränderung war die Grundlage dafür gelegt, dass die Menschen mehr über sich selbst bestimmten und dass später die Aufklärung ihren Weg fand.“ Vom Kirchentag könne Magdeburg mitnehmen, dass es sich lohnt, miteinander zu arbeiten und füreinander da zu sein.

Stephan Hoenen sieht die Elbe als Verbindung Magdeburgs nach Wittenberg, zum Ursprungsort der Reformation. Er habe beim Kirchentag immer wieder beobachtet, wie die Menschen miteinander ins Gespräch gekommen sind – dieser Austausch sei für die Zukunft besonders wichtig.

Die Organisatoren des Kirchentags hatten am frühen Nachmittag darüber informiert, dass Umleitungsschilder der Absperrung um das Festgelände gestohlen worden waren. Daher war es notwendig geworden, weitere Helfer für Ordnertätigkeiten in diesem Bereich einzusetzen. Um deutlich zu machen, dass es sich um ein geschlossenes Veranstaltungsgelände handelt, war sogar der Sichtschutz noch verstärkt worden.