Kriminalität Japaner mit Eiern beworfen
Eine Gruppe japanischer Studenten und Professoren, die Magdeburg besuchen, ist Mittwoch mit Eiern und Eis beworfen worden.
Magdeburg I Eine Gruppe von japanischen Studenten wurde Mittwochabend am Hasselbachplatz bepöbelt und beschmissen. Laut Polizei wurden aus einem fahrenden Auto heraus Eier und Schmand auf die Gruppe geworfen. "Die Geschädigten klagten im Anschluss über Schmerzen. Die Ermittlungen zum Tatgeschehen sind aufgenommen", sagte Polizeisprecher Mike von Hoff.
Nach Informationen der Volksstimme wurden die Japaner noch an anderen Stellen in der Stadt beworfen. Mehrere Frauen und ein Mann wurden von Eiern am Kopf getroffen.
Über die Werfer ist nicht viel bekannt. Augenzeugen berichteten der Volksstimme, dass die Eier aus einer dunklen Limousine geworfen wurden. Nach übereinstimmenden Aussagen soll das Auto ein JL-Kennzeichen (Jerichower Land) gehabt haben.
Die Japaner sind auf Einladung des Baubeigeordneten Dieter Scheidemann in Magdeburg. Es handelt sich um 26 Studierende und zwei Professoren der Hôsei Universität Tokio, die im Rahmen einer Fachexkursion durch die neuen Bundesländer zwei Tage in der Landeshauptstadt zu Gast sind und Wissenswertes über Stadtentwicklung und Stadtumbau erfahren wollen. Die Gruppe hat Magdeburg am Donnerstag verlassen und ist derzeit in Salzwedel. Laut Tim Schneider von der deutsch-japansichen Gesellschaft soll der Reisegruppe unter anderem ein Entschuldigungsschreiben übermittelt werden. Scheidemann bestätigte das.
Öffentlich gemacht hatte den Vorgang OB Lutz Trümper im Stadtrat bei seinem monatlichen Statement zur Flüchtlingssituation in Magdeburg. Er rief dazu auf, Fremdenfeindlichkeit in Magdeburg nicht zuzulassen.
