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Kulturstiftung 650.000 Euro für Magdeburger Dom

2018 kann die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt rund 650.000 Euro für den Magdeburger Dom ausgeben.

Von Peter Ließmann 09.01.2018, 00:01

Magdeburg l Die „ewige Baustelle“ Magdeburger Dom. Das eine Jahr (2017) ist abgeschlossen, das nächste hat begonnen. Ralf Lindemann, Baudirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, der der Dom gehört, zieht im Volksstimme-Gespräch eine Bilanz.

„Das größte Projekt war 2017 natürlich der Abschluss der Restaurierung des Lettners“, sagt Ralf Lindemann. Der Domförderverein hatte dafür mit einer großen Spendenaktion das Geld gesammelt, rund 270.000 Euro. „Der Verein mit seinen Aktivitäten für den Dom ist uns wirklich immer eine enorme Hilfe. Er sammelt für wichtige Restaurierungsprojekte, für die in unserem Budget schlicht das Geld fehlt“, sagt der Baudirektor.

Ganz klar: Schon allein der bauliche Unterhalt des Magdeburger Doms kostet viel Geld, die Stiftung ist in erster Linie für den Bauerhalt und die Umsetzung des Denkmalschutzes am Dom verantwortlich.

2018 stehen der Kulturstiftung für den Magdeburger Dom laut Haushaltsplan 650.000 Euro zur Verfügung, im vergangenen Jahr habe die Summe im gleichen Rahmen gelegen, so Ralf Lindemann.

Beim Bauerhalt rückte im vergangenen Jahr ein Thema in den Vordergrund: Sturmschäden. „Die Stürme haben uns 2017 viel beschäftigt. Glücklicherweise gab es am Magdeburger Dom keine wirklich großen Schäden, aber auch die vielen kleineren sorgen für eine Menge Arbeit und kosten Geld“, sagt Ralf Lindemann.

Es gab mehrere Schäden am Dach, den Fenstern und der Fassade. Das finanzielle Problem dabei: Es ist fast immer sehr aufwändig, am Dom auch kleinere Schäden zu beheben. Oft seien die Schadstellen nur mit einem Hubsteiger (Kran) zu erreichen. „Und das macht die Sache dann teuer.“

Es sei davon auszugehen, dass die Probleme mit heftigen Stürmen in den kommenden Jahren zunehmen werden. „Wir haben uns darüber von Experten beraten lassen, um zu wissen, was zu tun ist“, erklärt Ralf Lindemann dazu. Schon jetzt werde der Dom regelmäßig von außen auf mögliche Gefahrenherde untersucht.

Als größeres Projekt abgeschlossen werden konnten auch die Arbeiten an der Westfassade des östlichen Kreuzgangs, auf der wertvolle sogenannte Putzritzungen zu finden sind.

In diesem Jahr starten die Arbeiten am Südflügel des Kreuzgangs. Dessen Nordfassade (innen im Domgarten) soll in Angriff genommen werden. Mit archäologischen Überraschungen, wie beim Ostflügel die Putzritzungen, sei dort nicht zu rechnen. „Und wir werden auch den Fußboden im Kreuzgang vor dem Remter restaurieren lassen. Dort sieht der historische Belag mit am schlimmsten aus“, sagt Ralf Lindemann.

Dazu kommt noch das Küsterhaus. Bevor der neue Küster dort einziehen kann, muss das Gebäude innen komplett saniert werden: neue Stromleitungen, neue Heizung, Wasserleitungen, neuer Sanitärbereich. „Das stammt alles noch aus den 1980er Jahren“, so Lindemann.

Wenn nichts Außergewöhnliches dazwischenkomme, sei das der Plan für 2018. Als größtes Projekt für die Zukunft ist die Restaurierung der Fassade des Nord-Querhauses des Dom-Querschiffs vorgesehen. Das ist der Bereich, zu dem auch die Paradiespforte (Richtung Domplatz) gehört. Die Pforte ist vorsichtshalber von außen gesperrt und eingezäunt, da von der Fassade darüber abgeplatzte kleine Steine heruntergefallen waren.

„Wann wir mit diesem Projekt beginnen können, ist noch völlig offen, denn die Finanzierung dafür muss erst noch auf die Beine gestellt werden“, so der Kulturstiftungsbaudirektor, der an dieser Stelle gern daran erinnert, dass die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt immer auch Spenden in jeglicher Höhe für die Unterstützung des Erhalts des Magdeburger Doms annimmt.