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Laudatio Einsatz für die Fahrradfahrer der Stadt

Norman Dreimann und Jürgen Canehl kämpfen für Radfahrer und belegen Platz 10 bei der Wahl zum "Magdeburger des Jahres 2016".

Von Marco Papritz 23.01.2017, 15:17

Jürgen Canehl feiert in diesem Jahr sein 20-Jähriges: 1997 kam er nach Magdeburg und begeisterte sich für die Stadt. Fast genauso lange steht das Thema „Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof“ auf der Agenda. Unter dem Beigeordneten Werner Kaleschky wurde einst schon darüber diskutiert. Der ging 2006 in den Ruhestand – geblieben ist der Einsatz des ADFC für dieses Projekt, für das das nötige Geld „erkämpft“ werden muss, um einen dauerhaften Betrieb zu gewährleisten. Das Fahrradparkhaus ist ein Anliegen, das in anderen Großstädten bereits fester Bestandteil der Infrastruktur ist.

Ein weiteres wichtiges Ziel des ADFC, der in Magdeburg 400 Mitglieder zählt, ist die Umsetzung des Konzeptes für Radschnellwege durch die Stadt, das ebenfalls von Norman Dreimann und Jürgen Canehl vorangetrieben wurde.

Das gilt in besonderer Weise für die Organisation des Fahrradaktionstages, der sich seit dem Jahr 2011 vom netten Elberadeltag zu einer Großdemonstration mit Familienfestcharakter und mit knapp 2000 radelnden Teilnehmern entwickelt hat. Damals hatte der Stadtrat dem Oberbürgermeister Lutz Trümper auferlegt, u. a. mit dem ADFC einen öffentlichen Aktionstag zum Radfahren auf die Beine zu stellen.

Die Ehrung des ADFC-Duos liegt in der Tatsache begründet, dass es mit dem Fahrradaktionstag weitaus mehr geschaffen habe als ein Fest mit Bratwurstbude und Bierstand. Bei der Tour geht es über die Straßen der Stadt – und, das ist gegen Polizei- und Verwaltungswillen gerichtlich erstritten worden, auch über den Magdeburger Ring. Der Abstecher über den Ring gilt bei vielen als Höhepunkt des Aktionstages. Eine Sternfahrt aus verschiedenen Stadtteilen zum gemeinsamen Startpunkt und eine Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz sind ebenfalls fester Bestandteil.

Mit dem Tag sollen Magdeburger von den Vorzügen der Fahrradnutzung wie die nicht ganz unwichtige Zeitersparnis etwa für den Weg zur Arbeit überzeugt werden. Seit dem Bau des Citytunnels dürfte das besonders leicht fallen … Und es soll die Forderung untermauert werden, dass das Fahrrad gleichberechtigtes Verkehrsmittel im Stadtverkehr werden muss. Für den Fahrradtourismus ist seit der Wiedervereinigung Deutschlands einiges getan worden – der innerstädtische Fahrradverkehr hinkt da hinterher, sagen die beiden.

Dass sie überzeugte Fahrradfahrer sind, muss nicht betont werden. Und auch nicht, dass sie sich im Temperament doch ein wenig unterscheiden. Wohl aber, dass sie für ihren Einsatz unzählige Stunden der Freizeit aufbringen und teilweise auch ihren Urlaub opfern, um die Bedingungen für die Radler in der Stadt zu verbessern.

Das zeigt aber auch, dass Norman Dreimann und Jürgen Canehl unwahrscheinlich verständnisvolle Partnerinnen und Familien haben müssen. Dafür und für den 10. Platz bei der Wahl zum Magdeburger des Jahres herzlichen Glückwunsch an Norman Dreimann und Jürgen Canehl.

 

In unserem Dossier finden Sie alle Infos und Videos zum Thema "Magdeburger des Jahres 2016".