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Literatur Schreibkunst zum zehnten Heft

Die Magdeburger Literaturgruppe "Schreibkräfte" besteht seit sechs Jahren. Jetzt hat die Gruppe ihr zehntes Magazin veröffenlticht.

Von Martin Rieß 04.06.2016, 01:01

Magdeburg l Was haben Robin Zöffzig, Beate Schoppmann, Jan Focke, Thomas Andrée, Max Höfler, Christian Bussenius, Hans-Wulf Kunze, Juana Anzellini und Beatrix Hendrichs gemeinsam? Klar: Sie sind bildende Künstler. Und sie alle haben mit ihren Arbeiten bereits an der Gestaltung von „Schreibkräfte – Literaturjournal aus Sachsen-Anhalt“ mitgewirkt. Jetzt erscheint die zehnte Ausgabe der seit 2011 halbjährlich veröffentlichten Hefte – und dazu werden im MDR-Landesfunkhaus an der Stadtparkstraße Arbeiten all dieser Künstler unter dem Titel „schreibKUNST“ ausgestellt. Die Vernissage findet am Dienstag, 7. Juni, um 19 Uhr statt. Die Finissage ist am 10. August.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Andreas Hornemann. Er sagt: „Ebenso wie die in den Texten veröffentlichten Arbeiten spiegeln die Kunstwerke in den Heften eine sehr große Bandbreite wider.“ Das betrifft die Techniken von der Malerei über die Plastik bis hin zur Fotografie ebenso wie den Hintergrund der Künstler. „Damit gibt es in dem Sinne also keine Klammer, mit der man die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten zusammenfassen könnte. Außer vielleicht, dass man die Vielfalt als verbindendes Element bezeichnen möchte“, sagt der Kurator.

Zu den Herausgebern der Schreibkräfte gehört Regine Sondermann. Sie sagt: „Von Anfang an haben wir darauf geachtet, inhaltlich und formal möglichst vielfältig zu sein.“ Und Mitherausgeber Karsten Steinmetz ergänzt: „Deshalb war es uns auch wichtig, Autoren aus Halle oder Leipzig einzubinden.“ Inzwischen veröffentlichen in der Literaturzeitschrift sowohl Bachmannpreisträger wie auch junge Autoren, die am Anfang ihrer Karriere stehen.

Während der Ausstellung können Besucher auch Hefte der Schreibkräfte erwerben. „Im Prinzip finanzieren die Schreibkräfte ihr Heft selbst. Allerdings deckt der Verkaufspreis nicht alle Kosten“, berichtet Regine Sondermann. Deshalb sind die Schreibkräfte mit mehreren literarischen Programmen unterwegs, um sich das nötige Geld zu „erlesen“. Das allerdings erweist sich als kein leichtes Unterfangen, denn in vielen Regionen des Landes ist die Lesekultur kaum entwickelt. Und das hat auch etwas mit den finanziellen Ressourcen zu tun, wie Regine Sondermann aus eigener Erfahrung weiß: „Auch wenn wir nicht direkt von Fördermitteln abhängig sind, so spüren wir dennoch die Folgen der angespannten Finanzlage, denn unsere Leseorte sind ja häufig öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken oder Galerien. Wenn gespart werden muss, dann dort zuerst.“

Mitherausgeber Herbert Beesten erinnert sich an die Anfänge der Publikation, die sich in den vergangenen fünf Jahren zu einer festen Größe in der mitteldeutschen Literaturszene entwickelt hat: „Am Anfang stand die Idee, ein neues Forum für Literatur in Sachsen-Anhalt zu entwickeln.“ Irgendetwas zwischen Poetry Slam und dem klassischen Betrieb in einem Verband. Neben dem Heft und Einzel- und Gruppenauftritten haben die Schreibkräfte sich eine weitere Darreichungsform für Literatur entwickelt: den Ball der Schreibkräfte.

Neben Regine Sondermann, Karsten Steinmetz und Herbert Beesten gehören auch Hendrik Fuchs, Cornelia Habisch, Sandra Meyer und Ulrich Wittstock zu den Magdeburger Schreibkräften. (ri)