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Magdeburger Senioren Blau-weiße Torte und Patenschaften

Alte Spiele, die Freude am Lesen oder die Begleitung ausländischer Studenten sind Themen für den Magdeburger „Dialog der Generationen“.

Von Martin Rieß 15.01.2017, 00:01

Magdeburg l Klar: Auch die Ehrung mit dem Adelheidpreis vor einem Jahr war einer der Höhepunkte für die AG Dialog der Generationen. Doch wie beim Treffen der Gruppe im Pik ASZ in der Leipziger Straße deutlich wird, sind es vor allem die Projekte, die in einer großen Bandbreite zeigen, was Generationen einander über die Grenzen von Familien hinweg geben können. Und es sind auch die kleinen Geschichten drumherum, die in Erinnerung bleiben werden.

Edeltraud Schochert, die den Dialog der Generationen seit Jahren leitet, berichtet gemeinsam mit Aktiven der unterschiedlichen Gruppen den Besuchern, welche Höhepunkte es vergangenes Jahr in der Gruppe gab.

Zum Beispiel die blau-weiße Begeisterung des 1.  FCM am 30. April, bei der es neben einem Fußballspiel vom „Dialog der Generationen“ u. a. eine große Torte in den Farben des Clubs gab. „Was ist eigentlich aus der geworden? Hatten wir die nicht recht spät rausgestellt?“, fragt Edeltraud Schochert während ihres Berichts in die Runde. Die haben am Ende wohl die Fußballer bekommen, heißt es. Weil sie an diesem Tag doch auch so gut gespielt hätten.

Feste Größen im Jahresplan der AG Dialog der Generationen sind auch die Meile der Demokratie – im vergangenen Jahr ebenso wie am Sonnabend in einer Woche – oder der Freiwilligentag. Bei Letzterem wurde gestrickt, es wurde für ein Theater gearbeitet und es wurden Fenster beim Kunstverein Zinnober gemeinsam mit dessen Chef Wolfram Stäps geputzt.

Da der Dialog der Generationen inzwischen unter dem Dach der Freiwilligenagentur untergekommen ist, gibt es auch hier eine enge Zusammenarbeit: zum zehnjährigen Bestehen der Agentur, aber eben auch, als es um die Vorbereitung des Freiwilligentages als eines der wichtigen Themen der Agentur ging. Dazu hatten die Mitstreiter vom „Dialog der Generationen“ 600 Beutel für die Aktiven des Tages gepackt. Edeltraud Schochert meint: „Ich finde das erstaunlich, dass sich an dieser Vorbereitung immer so viele beteiligen möchten.“

Bei aller Arbeit für andere gönnen sich die Mitstreiterinnen und Mitstreiter auch die eine oder andere Feier oder Ausflüge. Auf dem Feierprogramm stand in diesem Jahr das fünfjährige Bestehen des Lese-Cafés im Quittenweg, auf dem Ausflugsprogramm die Reise ins Rosarium in Sangerhausen und eine Rundfahrt mit Nadja Gröschner in einer historischen Straßenbahn durch Magdeburg. „Zum Ende hatte da ja jemand noch die Notbremse gezogen, um wohl nicht so weit zurück nach Hause laufen zu müssen. Zum Glück mussten wir da keine Strafe bezahlen“, berichtet Edeltraud Schochert von einer Randnotiz dieses Tages.

Eine Reihe von Projektgruppen kümmert sich beim „Dialog der Generationen“ um gesonderte Themen. Die Gruppe „Willkommen in Magdeburg – Patenschaften für ausländische Studierende“ bietet wöchentlichen Sprachunterricht im Ikus und bei Familien an und hilft bei der Korrektur von Studienarbeiten der ausländischen Studierenden. 199 AG-Mitglieder, weitere Paten und Studierende haben 2016 an Veranstaltungen im Projekt teilgenommen. Insgesamt gibt es 43  aktive Paten und 73 begleitete ausländische Studierende.

Ein anderes Projekt trägt den Titel „Bücherwelten öffnen“. Hier geht es nicht zuletzt um die individuelle Leseförderung in Grund- und Förderschulen. Für 2016 bilanziert die Arbeitsgruppe Aktivitäten in sechs Grundschulen, zwei Förderschulen und drei Kindertagesstätten. Die Gruppe „Großeltern und Enkel in den Ferien“ begeisterte 372 Kinder zu 18 Ferienveranstaltungen, die Gruppe „Alte Spiele“ absolvierte 30 Einsätze, die Gruppe „Aus der Schule geplaudert“ gestaltete u. a. zehn historische Doppelschulstunden für 227 Kinder im Kulturhistorischen Museum, und die Gruppe „Heimatstadt Magdeburg“ gestaltete 31 Aktionen und Veranstaltungen. Beim Projekt „Schüler*innen unterrichten Senior*innen“ gab es einen Wechsel: In den Jahren zuvor hatte am Norbertinum Nelly Nordt „den Hut auf“ – nach ihrem Abitur bringt jetzt der Schüler Fabian Erban den Senioren die Technik näher.