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Mittelaltermarkt Kaiser-Otto-Fest: Mehr Geld nötig

Magdeburgs Kaiser-Otto-Fest braucht mehr städtische Zuschüsse. Das fordert Kulturbeigeordneter Matthias Puhle.

Von Peter Ließmann 18.07.2016, 01:01

Magdeburg l Das 6. Kaiser-Otto-Fest findet in sieben Wochen (2. bis 4. September) statt, Magdeburgs Kulturbeigeordneter Matthias Puhle hat jetzt eine Bilanz der vergangenen fünf Feste vorgelegt. Zentrale Aussage: Das Fest hat sich etabliert, es sollte unbedingt beibehalten werden, aber das Programm muss „aufgepeppt“ werden, und der städtische Zuschuss für das Fest reicht nicht aus.

Die Finanzen: Der Stadtrat hatte 2013 beschlossen, das Kaiser-Otto-Fest jährlich mit 119 000 Euro bis einschließlich 2016 zu fördern, in diesem November soll neu entschieden werden. Die Abrechnung von 2015 zeigt aber, dass die Fördersumme zu knapp bemessen ist. Eingenommen hat die Otto-Fest-GmbH 366 898,50 Euro, gekostet hat das Fest 404 989,68 Euro. Den Fehlbetrag von 38 091,18 Euro wird die Stadt übernehmen, OB Lutz Trümper hat dies veranlasst. Grund dafür sei, dass die Otto-Fest-GmbH das Einnahmen-Defizit nicht leichtfertig verursacht habe, sondern dass der Kartenverkauf für das Fest im Gegensatz zu 2014 um rund 2560 Karten zurückgegangen sei. Verantwortlich dafür war das durchwachsene Wetter. Der Einnahmenanteil durch Eintrittskarten lag bei 123 900 Euro.

Besucherzahlen: Seit dem ersten Fest 2011 habe sich diese Veranstaltung nicht nur etabliert, sondern auch immer mehr Besucher anziehen können, so Matthias Puhle. Von 2011 bis 2014 ist die Zahl der Besucher von 17 888 kontinuierlich auf 23 450 angewachsen. 2015 ging die Besucherzahl allerdings wegen des Wetters auf 20 890 zurück. Bemerkenswert sei bei den Kartenverkäufen, dass rund zehn Prozent davon über einen Vorverkauf abgewickelt wurden. Das spreche für die Akzeptanz des Festes, aber auch für eine deutliche Erwartungshaltung.

Sponsoring: Die Barzuwendungen von 103 200 Euro durch Sponsoren für das Fest 2015 lagen rund 2000 Euro höher als 2014.

Programm: Der Otto-Fest-GmbH bescheinigte der Kulturbeigeordnete erst einmal eine gute Arbeit. Der Veranstalter habe den richtigen Weg eingeschlagen, und das Festkonzept solle grundsätzlich mit seiner Ausrichtung auf das Mittelalter gepaart mit wichtigen geschichtlichen Entwicklungen, Persönlichkeiten und Daten beibehalten werden. Gut und wichtig sei auch, dass das Editha-Fest zukünftig ins Kaiser-Otto-Fest integriert werde. Um aber das Fest attraktiv zu halten und mit einem Alleinstellungsmerkmal gegenüber vielen anderen Mittelalterfesten auszustatten, müsse das Fest deutlich mehr Programmhighlights bekommen. Dafür sei aber eine deutlich höhere finanzielle Ausstattung des Festes notwendig. Durch die Einnahmen aus Kartenverkäufen, Standmieten und Sponsoringleistungen lasse sich das Fest allein nicht finanzieren und attraktiv gestalten, mahnt der Kulturbeigeordnete. Kritische Stimmen, die das Fest als zu statisch empfänden, weil mit häufigen Wiederholungen jedes Jahr weitestgehend dasselbe Programm stattfinde, müssten nach Puhles Auffassung ernst genommen werden.

Zukunft: Ohne höhere Zuschüsse durch die Stadt sei eine weitere Verbesserung des Festprogramms kaum möglich. Neben dem bis jetzt jährlichen Zuschuss von 119 000 Euro sollte die Stadt 21 000 Euro speziell für die Weiterentwicklung des Festprogramms beisteuern. Für mögliche Ausfälle bei den Kartenverkäufen sollte die Stadt eine Verlustdeckungszusage von maximal 15 000 Euro geben, schlägt Matthias Puhle vor.

Dieses Finanzierungsmodell schaffe für die Kaiser-Otto-Fest-GmbH eine deutlich bessere Planungssicherheit und sei auch ein wichtiges Signal für mögliche Sponsoren.