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MVB-Baustelle Verspätung in der Wiener Straße

Ab Jahresende sollten MVB-Bahnen der Linie 5 durch die Wiener Straße in Magdeburg fahren können. Doch der Termin ist nicht zu halten.

Von Martin Rieß 01.07.2016, 12:13

Magdeburg l Ursprünglich sollte die neue Straßenbahntrasse in der Wiener Straße als eine West-Ost-Achse auf der zweiten Nord-Süd-Verbindung des Gleisnetzes in Magdeburg bis zum Ende des Jahres fertig sein. Doch die Fertigstellung der Trasse verzögert sich bis ins kommende Jahr.

Zwei Gründe nennt Tim Stein, Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), in diesem Zusammenhang als Ursachen für die Verzögerung: unerwartete Funde im Untergrund und den Tunnelbau auf der Ernst-Reuter-Allee in der Innenstadt. Die Kosten werden durch die Verzögerung zwar steigen – bislang sei aber noch nicht abzuschätzen, in welcher Höhe, heißt es von den Verkehrsbetrieben.

Für Planungen von großangelegten Bauvorhaben wie dem in der Wiener Straße nutzen die Planer das vorhandene Kartenmaterial. Nicht immer ist dieses aber zuverlässig. Mit einem solchen Fall haben es jetzt die Magdeburger Verkehrsbetriebe beim Bau ihrer neuen Gleis­trasse durch die Wiener Straße zwischen Halberstädter Straße und Leipziger Straße zu tun bekommen.

Tim Stein berichtet: „Als im letzten Frühjahr die Bauarbeiten mit der Umverlegung von unterirdischen Versorgungsleitungen begannen, mussten Suchschachtungen durchgeführt werden.“ Umverlegt werden müssen unter anderem Trinkwasser- und Stromleitungen. „Dank dieser Schachtungen ist ersichtlich geworden, welche Leitungen sich wo tatsächlich im Untergrund befinden. Zwischen den vorhandenen Plänen und dem vorgefundenen Ist-Zustand ergaben sich teils erhebliche Unterschiede“, berichtet der Sprecher der MVB.

Die Folge der unerwarteten Leitungssituation im Untergrund der Baustelle: Kurzfristig mussten neue Planungen erstellt werden, was letztendlich zu einem zeitlichen Verzug der weiteren Arbeiten geführt hat.

Einen weiteren bedeutsamen Anteil am Bauverzug in der Wiener Straße hat die Vollsperrung der City-Tunnel-Baustelle in der Innenstadt. Diese war nämlich nicht für mehrere Monate, sondern allenfalls einmal für einige Tage oder Wochen geplant. „Durch diese nicht geplante Vollsperrung musste das Bauphasenkonzept für das neue Gleisviereck am Südring umgeworfen werden und die Sperrung zeitlich verlegt werden“, berichtet der MVB-Sprecher.

Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, das Gleisviereck im Ganzen zu bauen. Da der Südring und die Wiener Straße aber Teil der Umleitungsstrecke in die Innenstadt sind und die Belastungen sowohl für den Individualverkehr als auch für die Fahrgäste der Verkehrsbetriebe so gering wie möglich gehalten werden sollen, hat man sich im Nachhinein für den „kopfweisen“ Einbau des Gleisvierecks entschieden – dass also die Kreuzung für die Straßenbahn in einem sogenannten Gleisviereck Schritt für Schritt von den vier Seiten über die Kreuzung gelegt wird. Eine solche Arbeitsweise dauert deutlich länger, als der Einbau unter einer Vollsperrung.

Tim Stein: „Wir möchten um Verständnis werben für die derzeitigen Belastungen, die die Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke mit sich bringen. Wir beginnen bewusst mit dem Weichenkopf in Richtung Sudenburg und haben damit die Sperrung des Straßenbahnverkehrs nach Sudenburg in die Sommerferien gelegt, da in dieser Zeit weniger Menschen mit unseren Bahnen unterwegs sind und somit weniger Fahrgäste von den Umleitungsverkehren betroffen sind.“

Nach Freigabe der Strecke im kommenden Jahr – bislang fehlt auch noch der Anschluss an die Leipziger Straße - soll die Straßenbahnlinie 5 vom Südring weiter durch die Wiener Straße und dann in Richtung Stadtmitte fahren. Die Buslinie 52 könnte nach Sudenburg statt in die Porsestraße geführt werden.