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Nach dem Sturm Schreddern, was das Zeug hält

Am Montag häckselten Mitarbeiter der Stadt Magdeburg Hunderte Äste am Straßenrand. Die Bilanz des Unwetters vom Freitag.

Von Franziska Ellrich 23.05.2017, 01:01

Magdeburg l Am Straßenrand stapeln sich dicke Äste, der Lärm großer Häckselmaschinen ist am Montag in der gesamten Innenstadt zu hören. Drei Mitarbeiter der Stadt schreddern in der Büchnerstraße die Überreste vom Sturm am Freitagabend. Nur ein paar Hundert Meter weiter befreien die Mitarbeiter des Stadtgartenbetriebes einen hohen Baum direkt am Sportplatz von seinen zerstörten Ästen.

Das Unwetter, Sturmböen mit heftigen Regen- und Hagelschauern, hatte in der ganzen Stadt für Schäden gesorgt: Bäume wurden entwurzelt, umgestürzte Zäune, Werbetafeln und Laternen blockierten die Straßen. Insgesamt sind 183 Bäume, die in den Bereich des Stadtgartenbetriebes fallen, beschädigt worden. Das teilt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra mit. Und nennt die erschreckende Zahl von 77 Bäumen, die jetzt als „Totalschaden“ gelten. Kinszorra: „Die Bäume wurden entwurzelt, sind abgebrochen oder so beschädigt, dass sie zeitnah gefällt werden müssen.“ An den anderen 106 Bäumen müssten demnächst Schnittmaßnahmen erfolgen.

Das Problem: Die umfangreichen Arbeiten können der Stadtsprecherin zufolge personell nicht zeitnah von den Stadtgarten-Mitarbeitern geleistet werden. Grund dafür seien auch die anstehenden Großveranstaltungen in Magdeburg, wie der Kirchentag auf dem Weg, die von den Mitarbeitern vorbereitet werden müssen. Deswegen sollen ab heute externe Firmen die Aufräumarbeiten unterstützen.

Während Feuerwehr und THW Freitagnacht zu 79 Einsätzen ausrücken mussten, wurden auch die beiden Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst des Tiefbauamtes zu zehn Einsätzen gerufen und waren 18 Stunden im Einsatz, um Sturmschäden zu beseitigen und Absperrungen aufzustellen. Dabei handelte es sich größtenteils um Straßenlaternen, die durch umgestürzte Bäume zerstört wurden. Fünf Anlagen zur Straßenbeleuchtung waren betroffen. Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra beziffert den Schaden mit rund 10 000 Euro.

In der Straße Klosterfelde gab es einen Schaden an der Freileitung. Deswegen blieb dort die Gartensparte bis zum Sonnabendvormittag ohne Strom. „So lange haben die Reparaturarbeiten angedauert“, erklärt Cornelia Kolberg von den Stadtwerken Magdeburg. Die Pressesprecherin hat bei dem Netzbetreiber Netze Magdeburg nachgefragt. Mit dem Ergebnis: Auch im Reihersteg war zwischenzeitlich der Strom weg. Schuld daran sollen Zweige in der Freileitung gewesen sein. Zudem war im Schöppensteg eine solche Stromleitung beschädigt und hat die Straßenbeleuchtung lahmgelegt. Was die Kabelverteilerschränke angeht, war am Hermann-Bruse-Platz dem Netzbetreiber zufolge ein Baum auf so einen Schrank gestürzt.

Bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben sorgten Äste in der Oberleitung der Straßenbahn für Probleme. „Auf vielen Strecken musste der Betrieb vorübergehend eingestellt werden“, erklärt MVB-Sprecher Tim Stein: „Unsere Kollegen der Stromversorgung waren mit einem Turmwagen unterwegs, um die Schäden schnellstmöglich zu beheben.“ Bereits am frühen Sonnabend waren Tim Stein zufolge alle Oberleitungen wieder in Ordnung gebracht.