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Nach Diebstahl Bauzaunbild in Magdeburg aufgetaucht

Durch einen Zufall und zwei aufmerksame Polizisten ist das gestohlene Bild aus der Bauzaungalerie in Magdeburg wieder aufgetaucht.

Von Christina Bendigs 19.07.2017, 01:01

Magdeburg l „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt Juliane Splitt als Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“ in Magdeburg. Nachdem die Volksstimme am Dienstag über das gestohlene Bild aus der von der Genossenschaft organisierten Bauzaungalerie berichtet hatte, konnte die Polizei es ihr am Nachmittag im Revier an der Hallischen Straße zurückgeben.

Polizeihauptmeister Michael Kreuter und Polizeikommissar Christoph Steddin waren im Streifendienst am Sonnabendmorgen gegen 2 Uhr drei junge Frauen mit dem Plakat aufgefallen. „Wir sind den Breiten Weg hochgefahren und haben die Mädchen mit dem Plakat auf der Straße vor der Bauzaungalerie laufen sehen“, berichtet Michael Kreuter. Als sie die Polizei hinter sich bemerkten, wollten sie flüchten und machten sich dadurch erst recht verdächtig. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und konnten zwei der drei jungen Frauen am Domplatz stellen. Während sich eine 22-Jährige ausweisen konnte, hatte eine 17-Jährige keinen Personalausweis dabei. Sie wurde mit ins Revier genommen. „Sie hätte schon fast in einer Zelle gesessen, erst dann hat sie ihre richtigen Personalien preisgegeben“, berichten die Polizeibeamten, die sich von der jungen Frau auch noch beschimpfen lassen mussten. Das Plakat hatten die jungen Frauen unterwegs fallen lassen. Die Beamten lasen es aber auf und nahmen es mit.

Was sie da in ihren Händen hielten, war ihnen aber gar nicht bewusst. Und die Wohnungsbaugenossenschaft hatte den Diebstahl nicht angezeigt. Deshalb konnte das Bild erst nach Medienberichten zugeordnet werden.

Dass die Beamten auf die jungen Frauen trafen, sei ein absoluter Zufall gewesen: „Das habe ich in 27 Jahren Polizeidienst noch nicht gehabt, dass ich einen Täter auf frischer Tat ertappt habe“, sagt Kreuter, wobei die Polizei noch von Tatverdächtigen spricht, solange die Schuld der Mädchen noch nicht bewiesen ist.

Die Beamten würden sich freuen, wenn nun für das gestohlene Bild aufgrund der damit verbundenen Geschichte noch mehr Geld geboten werden würde. Die Wohnungsbaugenossenschaft versteigert die auf Planen gedruckten Fotos von Kai Spaete zugunsten der Theaterballettschule, damit auch Kinder aus sozial weniger gut gestellten Familien am Unterricht teilnehmen können. Neben der Signatur des Fotografen wäre es sicher auch machbar, dass sich die beiden Polizisten mit einer Unterschrift auf dem Bild verewigen, sagte Polizeisprecher Marc Becher am Dienstag bei der Übergabe des Bildes.

Ob das wiedergefundene Bild noch einmal aufgehängt werden kann, ist unklar. „Wir müssen erst mal prüfen, wie stark es in Mitleidenschaft gezogen wurde“, sagt Splitt.

Die mutmaßlichen Diebinnen müssen sich nun wegen Diebstahls und Sachbeschädigung verantworten. Und ob die Wohnungsbaugenossenschaft Schadenersatzansprüche stellen wird, ist noch offen.

Die Bilder aus der Bauzaungalerie hängen seit etwa einem Monat. Bereits vor der offiziellen Eröffnung war ein Bild gestohlen worden. Dieses hat sich bislang jedoch nicht wieder angefunden. Ob die jungen Frauen auch für den ersten Diebstahl verantwortlich sind, werde noch geprüft.

Weitere Infos gibt es hier.