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Treppenaufstieg Bahn frei für Radrinne im Hauptbahnhof

Das Fahrrad die Treppe hinaufschleppen oder am Fahrstuhl anstehen - eine Rinne im Magdeburger Hauptbahnhof soll Abhilfe schaffen.

06.07.2017, 23:01

Magdeburg l Die Rinne an der Treppe im Empfangsgebäude des Magdeburger Hauptbahnhofs soll kommen. Sie soll jenen, die ihr Fahrrad durch den Hauptbahnhof und den Fußgängertunnel zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Empfangsgebäude schieben möchten, die Überwindung des Höhenunterschieds erleichtern. Bislang müssen sie ihr Fahrzeug die Treppe hinaufschleppen oder auf den Fahrstuhl warten, der eigentlich für Fahrgäste mit sperrigem Gepäck, Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator gedacht ist.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte auf Nachfrage der Volksstimme: „Es wurde eine Firma mit dem Anbringen der Fahrradschieberinne beauftragt. Die Realisierung wird im September 2017 erfolgen.“

Installiert werden soll eine Rinne. Damit wird zu bestimmten Zeiten nicht auszuschließen sein, dass Nutzer dieser Erleichterung erst einmal den Gegenverkehr durchlassen müssen, bevor sie ihren Drahtesel entlang der Treppe hinauf oder hinabschieben.

Bereits seit Monaten war die Hilfe für Radfahrer gefordert worden. Unter anderem hatte es entsprechende Vorstöße innerhalb des Stadtrats gegeben. Grund: Die Zeiten der Vollsperrung der Ernst-Reuter-Allee zwischen Damaschkeplatz und Otto-von-Guericke-Straße entlang der Tunnelbaustelle waren im Laufe der Zeit immer länger geworden. Inzwischen ist die Passage an der Baustelle vorbei sogar bis Ende 2018 nicht möglich.

Zuletzt hatte es seitens der Bahn als Eigentümer des Hauptbahnhofs die Information gegeben, dass noch Fragen des Brandschutzes geklärt werden müssen. Im Falle eines Brandes muss sichergestellt sein, dass der Tunnel zügig evakuiert werden kann und dass dann nicht womöglich die Fahrradrinne den Strom der Menschen behindert.

Allerdings: Die Deutsche Bahn baut die Rinne für die Radfahrer nicht vordergründig für diejenigen, die den Fußgängertunnel mit dem Fahrrad nutzen. Nach wie vor gilt die Bitte der Bahn, wenn möglich die weiträumigen Umleitungsstrecken zwischen Stadtfeld und der Altstadt durch den Glacispark und über den Hasselbachplatz im Süden oder entlang der Albert-Vater- und Walther-Rathenau-Straße im Norden zu nutzen.

Immerhin können dort die Fahrräder tatsächlich gefahren werden, während im Fußgängertunnel im Hauptbahnhof Schieben angesagt ist. Wer sich nicht an die Regel hält, riskiert eine Verwarnung vom Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn oder von der Bundespolizei. Im schlimmsten Fall wird sogar ein Bußgeld fällig.

Vielmehr ist das eigentliche Ziel der neuen Rinne für Fahrräder, den Transport von Fahrrädern von oder zu einem Zug zu erleichtern. Immerhin ist die Mitnahme von Fahrrädern im Schienennahverkehr in Sachsen-Anhalt möglich. Und auch in den IC-Zügen, die inzwischen auf dem Magdeburger Hauptbahnhof halten, gibt es reservierungspflichtige Fahrradplätze.

Was das Radfahren an der Tunnelbaustelle angeht, hatte die Stadtverwaltung Magdeburg zuletzt auf den Fluchtweg hingewiesen, der am City Carré entlang der Ernst-Reuter-Allee eingerichtet ist: Bei diesem handele es sich um keine Umleitungsstrecke für Fußgänger, so dass hier der Durchgang verboten ist. Und Radfahren – wie es zuweilen zu beobachten gewesen sei – war hier ohnehin nicht gestattet, so die Stadtverwaltung.