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Nach Wasserschaden Weiter Streit um Geld für Kita-Möbel

Nach dem Wasserschaden in der Kita „Bussi Bär“ im Sommer 2015 gibt es weiter Streit um den Ersatz für die verschimmelten Möbel.

Von Stefan Harter 24.01.2017, 00:01

Magdeburg l „Es macht mich ganz wütend, wenn man so mit den Eltern umgeht“, sagt Beate Vogler, Leiterin der Kita „Bussi Bär“. Im vergangenen November hatte das Elternkuratorium der Einrichtung einen Brief an die Fraktionen im Stadtrat geschrieben, in dem sie ihr Problem schilderten. „Doch bis heute hat genau keine von ihnen eine Antwort gegeben. Das macht uns betroffen“, sagt die Kuratoriumsvorsitzende Vanessa Ehrhardt.

Trotz der Ignoranz sowie zweier negativer Voten im Finanz- und Jugendhilfeausschuss hoffen Eltern und Einrichtungsleiterin darauf, dass es am Donnerstag im Stadtrat doch noch Unterstützung gibt. Dann steht ein Antrag von Gartenpartei-Stadtrat Roland Zander erneut zur Debatte, der Mittel von der Stadt für die neuen Möbel freigeben will.

Vorrangig Garderobenmöbel samt Schränken zum Verstauen waren bei dem Wasserschaden im August 2015 zerstört worden. „Wir haben uns ein Sammelsurium zusammengesucht. Schränke für unsere Utensilien haben wir aber noch nicht“, sagt Beate Vogler. „Für die Regale für die Gummistiefel haben wir Eltern zusammengelegt“, ergänzt Vanessa Ehrhardt. Obwohl die Stadt Auftraggeberin der Baumaßnahme war, bei der der fatale Schaden auftrat, soll der Träger Independent Living die Möbel aus eigenen Rücklagen zahlen. Falls die Versicherung zahlt, würde er das Geld zurückbekommen, falls nicht, bliebe er auf den Kosten sitzen.

Das wollen Vanessa Ehrhardt und Beate Vogler nicht verstehen. „Die Rücklagen stammen aus früheren Jahren, inzwischen sind die jährlichen kommunalen Mittel für Sachkosten kaum ausreichend. Wir wollen eine Krippe ausbauen, die bewilligten Fördermittel reichen nicht. Das restliche Geld soll aus den Rücklagen kommen“, erklärt die Leiterin.

Auf Volksstimme-Anfrage sagt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra, dass es sich bei dem Verweis auf die Rücklagen nur um eine „möglichst kurzfristige Lösung“ handele, um die Zeit bis zu einer Entscheidung des Versicherers zu überbrücken. „Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Bereitstellung kommunaler Haushaltsmittel sieht das Jugendamt als nicht erforderlich an“, teilt sie mit.

Wenn das Geld nach Kauf der Möbel nicht für den geplanten Krippenausbau reiche, könnten dann wiederum neue Mittel beantragt werden. Zum Versicherungsfall selbst gibt es auch anderthalb Jahre nach dem Schaden keine abschließende Klärung. Das Kommunale Gebäudemanagement stehe „mit der Versicherung noch immer in Abstimmung“, teilt Kerstin Kinszorra mit.